„Chant du Nix“: Außergewöhnliches Projekt zu Gast im Kunstverein
Über präparierte Lautsprecher wandern die Klänge und Stimmen der Tonspuren durch den Raum. Foto: Kunstverein

„Chant du Nix“: Außergewöhnliches Projekt zu Gast im Kunstverein

Harburg – Ein außergewöhnliches Kunst-Projekt gibt es ab Freitag im  Kunstverein Harburger Bahnhof zu bewundern: Michaela

Melián ist von Sonnabend, 10. Oktober bis zum 8. November mit "Chant du Nix" zu Gast in Harburg.

Das Besondere: "Chant du Nix" ist eine konzertante Rauminstallation für ein Lautsprecherpublikum. Über präparierte Druckkammerlautsprecher, die üblicherweise für Durchsagen im öffentlichen Raum genutzt werden, wandern die Klänge und Stimmen der Tonspuren von Michaela Meliáns "Chant du Nix" durch den Raum.

Die Anfänge des Radios in der Weimarer Republik und die mit ihnen einhergehende Trennung in ernste und Unterhaltungsmusik, die Entwicklung unterschiedlicher Erkennungsmelodien sowie die begleitenden - und noch immer aktuellen -  Mediendebatten bilden die Basis für den installativen Hör- und Diskursraum den Melián in ihrer konzertanten Rauminstallation entwickelt.

Die Projektion einer Muschelzeichnung tastet parallel den Raum des alten Wartesaals ab, in dem der Kunstverein seine Ausstellungsräume hat, und verspricht gleichzeitig das Hören der Welt. Immer wieder verweist eine Stimme im Verlauf der circa einstündigen Tonspur auf diesen verheißungsvollen Hörraum der entsteht, hält man sich eine Muschel ans Ohr.

„Chant du Nix“ verbindet unterschiedliche Raum- und Zeitebenen zu einem technisierten und gleichermaßen sinnlichen Gefüge. In den Performances mit Elen Harutyunyan (Viola), Ruth May (Violine) und Michaela Melián am Freitag, 6. November, um 19 Uhr und am Sonntag, 8. November, um 17 Uhr erweitert sich die kombinatorische Wellenbewegung der konzertanten Rauminstallation noch einmal.

„Chant du Nix“ wurde vom Deutschlandfunk für den Kölner Kongress produziert und am 15. März 2019 live aus dem Kammermusiksaal gesendet. Im Kunstverein wird die Arbeit erstmals als Ausstellung gezeigt.  (cb)