Diese "Kummer-Bauten" im Bezirk Harburg beschäftigen die Politik
Die Dreifaltigkeitskirche mit dem alten Protal der im Zweiten Weltkrieg zerbombten Kirche. Foto: André Zand-Vakili

Diese "Kummer-Bauten" im Bezirk Harburg beschäftigen die Politik

Harburg - Es sind steinerne Sorgenkinder. Alte Gebäude, manchmal aber auch nur kleine Bauwerke wie Brunnen im Bezirk Harburg, die niemand haben oder betreiben will,

weil sie nicht geeignet, die Auflagen zu hoch oder die Sanierung zu teuer ist. Allein die CDU hat mehrere Anträge eingereicht, die sich mit solchen Immobilien beschäftigen.

Die Dreifaltigkeitskriche an der Neuen Straße. Die leerstehende Kirche steht unter Denkmalschutz. Zwar möchte SüdKultur die Immobilie nutzen. Geld hat die Initiative dafür nicht. Allein die Betriebskosten in dem nicht ansatzweise den heutigen energetischen Anforderungen entsprechenden Kirchenbau werden mit bis zu 150.000 Euro im Jahr taxiert. Eine Sanierung unter Auflagen des Denkmalschutzes dürfte einen Millionenbetrag verschlingen. Ein Finanzierung der Betriebskosten durch die Bezirksversammlung sieht die CDU nicht. Jetzt will sich Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen mit der Evangelischen Kirche zusammensetzen und Möglichkeiten ausloten. Gleichzeitig wird geprüft, ob die Kirche durch ihren Sonderstatus trotz Denkmalschutz einen Abriss durchführen könnte. Eine Lösung könnte Geld aus Hamburg sein. Das würde aber bedeuten, dass von dort ein zweites Kulturzentrum wie der Rieckhof finanziert wird.

{image}Die ehemaligen Gebäude der Röttiger-Kaserne in Fischbek: Das ursprüngliche Konzept ist geplatzt. Das DRK, das in den zwei Gebäuden eine Kita und eine Großküche betreiben soll, ist laut CDU abgesprungen. Grund sollen Unstimmigkeiten und Kommunikationsschwierigkeiten mit dem Investor gewesen sein.. Der habe mittlerweile auch kein Interesse mehr an beiden Gebäuden und dem historisch wertvollem Torhaus, sondern wolle die Anhandgabe von nur noch einem Gebäude.

Hirn´s Hof in Fischbek. Das 1886 erbaute und unter Denkmalschutz stehende Reetdachhaus ist dem Verfall preisgegeben, seitdem die letzten Bewohner vor Jahren ausgezogen sind. Der Erhalt ist für eine Erbengemeinschaft offenbar teuer und nutzlos. auf dem Gelände soll Wohnungsbau angedacht sein.

Der Fischbrunnen in der Lämmertwiete. Nach Vandalismus ist der Brunnen zwar restauriert. Er plätschert aber nicht mehr. Es gibt für den Brunnen keinen Wasseranschluss mehr. Der müsste neu Installiert werden - vermutlich mit Hilfe von privaten Anliegern. Dafür wird Geld gesucht.

Andere Parteien beschäftigen sich ebenfalls mit alten Gebäuden.

{image}Das Klo-Häuschen am Schwarzenberg. Die Neuen Liberalen haben es als „schmuck“ ausgemacht und beschäftigen sich intensiv im Rahmen mehrerer Anträge und Anfragen mit dem 1926 gebauten Klo-Haus. Der Versuch es zu verkaufen, war in der Vergangenheit gescheitert. Nutzungen waren temporär und Zusatzgeschäfte. Der Zustand ist mittlerweile durch Verfall gekennzeichnet. Neuere Ideen wurden zwar vollmundig angekündigt. Konkrete Bestrebungen einer Umsetzung in Form von Anfragen oder Anträgen beim Amt gab es laute Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Parte aber nicht.

Die Hilke Likörfabrik im Binnenhafen: Das Gebäude ist mehr eine Ruine, als Immobilie. Die Anforderungen des Denkmalschutzes sind so hoch, das es keine wirtschaftliche Perspektive gibt. Mehrere Parteien haben das Thema auf der Agenda. Initiativen, die sich für den Erhalt aussprechen, haben Forderungen, aber kein Geld. zv