Hybrid statt Hybris: Abgefahrene Ausstellung im hit-Technopark
Corinna Korth. Foto: pr

Hybrid statt Hybris: Abgefahrene Ausstellung im hit-Technopark

Heimfeld - Mit dem Ausstellungstitel "Hybrid statt Hybris" im hit-Technopark stellt die Buxtehuder Künstlerin Corinna Korth eine

der zentralsten und existenziellsten Fragen, die angesichts grundlegender Veränderungen gestellt werden können. Sie lautet: "Woher kommen wir, wo sind wir und wohin wollen wir?"

Um der Antwort auf diese Frage näherzukommen, hat Corinna Korth ein künstlerisches Konzept entwickelt, das hybride Mischwesen in den Mittelpunkt aller Überlegungen und Aktionen stellt. So entsteht Raum zwischen Tier und Mensch, zwischen Wildnis und Zivilisation, und die Möglichkeit, sich neue Welten zu erschließen.

Eine dieser Welten hat sie im hit Technopark geschaffen, und in dem von Korth gegründeten Start-up "Institut für Hybridforschung" werden "realitätsnah und semiwissenschaftlich" Untersuchungen angestellt und Projekte durchgeführt.

Darüberhinaus gibt es die Ratgeber "Jagen leicht gemacht" für Wolfsmischwesen in der zivilisierten Welt. Eine Dokumentation in Bildern zur Einbürgerungsprozedur,  die von der Aussetzung der Abschiebung über das Sprachdiplom, den Impfpass und das Gesundheitszeugnis, das Personenfeststellungsverfahren, der Kontoeröffnung bis zur beruflichen Ausbildung reicht, mündet schließlich in einer Urkunde der Landwirtschaftskammer Hannover, die die Ausbildung zur Tierwirtin  mit Schwerpunkt Schafhaltung bestätigt.

Ein weiterer Höhepunkt dieser humorvollen Hommage an die  Mischwesen ist eine sakral, in Kirchenfensteroptik aufgebaute "Kathedrale für Mischwesen". Ganz zufällig wird auf allen Ebenen dieses mehrstöckigen Baus Fußball gespielt. Zuschauer, Trikots, Vereinsfarben, rote Karte und nur ein Gewinner des Turniers sind zu sehen. Ob die Welt der von Corinna Korth geschaffenen Hybride nachhaltig wirken kann, ist ungewiss: Sie hält uns jedenfalls einen Spiegel vor und stellt die Hybris anheim.

Die Ausstellung ist bis zum 31. August 2018 im Tempowerkring 6 zu sehen (werktags 8:30 bis 16:30 Uhr). Der Eintritt ist frei.