Erneuter Versuch um lange ausrangierte Kunst zu retten
Aus der Tunnelplastik wurde eine Gammelplastik. Foto: mag

Erneuter Versuch um lange ausrangierte Kunst zu retten

Harburg – Am Ende wird sich die Hartnäckigkeit von CDU-Kreischef Ralf-Dieter Fischer wohl nicht auszahlen: Seit Jahren versucht der Vorsitzende des Harburger Kulturausschusses, die

Tunnelplastik mit Kette“ des 2013 verstorbenen Künstlers Friedrich Gräsel zu retten und nach Harburg zu holen. Doch da bewegt sich kaum noch was, die Plastik rottet neben dem „Künstlerhaus Sootbörn“, dem ehemaligen Materiallager der Schulbehörde in Niendorf, vor sich hin und müsste wohl restauriert, wenn nicht sogar komplett erneuert werden. Vor zwei Jahren hatte die Kulturbehörde die Kosten auf 100.000 Euro geschätzt. Und damit hatte sich die Sache eigentlich erledigt.

Kunstsammler Fischer wollte noch nicht aufgeben – aus Respekt vor dem Werk Gräsels, aber möglicherweise auch wegen der Vorgeschichte. Da spielt nämlich die SPD nicht gerade eine rühmliche Rolle: Die Kulturbehörde hatte die „Tunnelplastik mit Kette“ als Teil einer Kunstallee vom Hauptbahnhof zum Gelände der Internationalen Gartenausstellung 1973 in Planten un Blomen in Auftrag gegeben. Ihren Platz neben der Kunsthalle musste die Plastik 1997 räumen, weil dort mit dem Bau der „Galerie der Gegenwart“ begonnen wurde. Im Materiallager der Schulbehörde geriet die Plastik dann in Vergessenheit.
Erst Fischer und Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg (CDU) erinnerten sich wieder an das Kunstwerk und „besorgten“ 45.000 Euro für seinen Sprung über die Elbe – direkt neben die Harburger Schleuse. Doch die Sache verzögerte sich, weil die Schleuse zu jener Zeit gerade umgebaut werden sollte.

2012 hatte dann wieder die SPD in Harburg das Sagen und die 45.000 Euro wurden für andere Zwecke umgewidmet. Fischer musste wieder bei Null anfangen. Nun will er noch einen letzten Versuch starten: Der künstlerische Nachlass von Friedrich Gräsel wird vom Kölner Kunstauktionshaus Van Ham Art Estate verwaltet. Fischer: „Ich nehm da mal Kontakt auf. Vielleicht ergibt sich was.“ ag