Eiszeiten
Kurator Dr. Michael Merkel (links) und Museums-Direktor Rainer-Maria Weiss mit einem 30.000 Jahre alten Bison-Schädel, der in der Elbe gefunden wurde. Foto: cb

Harburger Museum: Ausstellung "EisZeiten" öffnet Dienstag

Harburg - "Wir schwelgen in prähistorischer Schönheit. Es ist eine weltweit einmalige Ausstellung geworden", mit diesen zwei Sätzen bringt es Museums-Direktor

Rainer-Maria Weiss auf den Punkt: Die neue Ausstellung, die ab Dienstag, 18. Oktober, im Harburger Museum ihre Pforten öffnet, hat es wirklich in sich, denn dem Archäologischen Museum ist es gelungen, noch nie außerhalb Russlands gezeigte Originale aus der Kunstkammer St. Petersburg, dem ältesten Museum Russlands, nach Hamburg zu holen.

{image}Klimawandel, Gletscherschmelze, Erderwärmung - Schlagworte wie diese umschreiben Szenarien, die das Leben auf der Erde in der Menschheitsgeschichte mehrfach dramatisch verändert haben. Spürbar werden diese Veränderungen zuerst in den empfindlichsten Ökosystemen. Heute sind dies vor allem die arktischen Regionen, doch standen die Menschen in Nordeuropa am Ende der letzten Eiszeit vor vergleichbaren Herausforderungen.

{image}Das Archäologische Museum Hamburg und das Museum für Völkerkunde Hamburg beleuchten vom 18. Oktober bis 14. Mai 2017 erstmals in einer großen Doppelausstellung unter dem Titel „EisZeiten“ die harten Lebensumstände und die faszinierende Kreativität der Menschen am Rande des Eises damals wie heute. Dazu wird im Archäologischen Museum die Teilausstellung "Die Kunst der Mammutjäger" und im Museum für Völkerkunde Hamburg die Teilausstellung "Die Menschen des Nordlichts" präsentiert.

{image}Vor mehr als 35.000 Jahren entstand die älteste figürliche Kunst der Menschheit. Diese archäologischen Zeugnisse der Eiszeit ruhen gut bewacht in den Tresoren großer internationaler Museen und finden weltweit Beachtung.

Die aus Elfenbein, Knochen oder Stein geschnitzten Figuren wurden mit großer Kunstfertigkeit geschaffen. Mammut, Löwe oder Wildpferd waren beliebte Motive der eiszeitlichen Künstler - aber auch wunderbar abstrakte Frauenfiguren in vielen Varianten, die sogenannten Venusstatuetten. Erstmals können nun besonders spektakuläre Kunstwerke aus Mammut-Elfenbein von russischen Fundplätzen in Deutschland präsentiert werden.

Rainer-Maria Weis empfiehlt den Besuchern, sich beide Ausstellungen anzuschauen. "Sie greifen sowohl zeitlich als auch thematisch ineinander." Sehr empfehlenswert ist daher das Kombiticket: Beide Häuser können damit zum Vorzugspreis von 12 Euro (ermäßigt 8 Euro) besucht werden. Kinder bis einschließlich 17 Jahren haben freien Eintritt. Das Kombiticket kann an den Museumskassen und im Ticketshop im Phoenix-Center Harburg erworben werden.

Neben dem Kombi-Ticket für beide Ausstellungshäuser liefert auch die schnelle Verkehrsverbindung zwischen den beiden Museen einen guten Grund für einen Besuch der Ausstellung: Die S-Bahn-Linie 31 verbindet die beiden Ausstellungsorte auf direktem Weg (Harburg/Rathaus - Dammtor). In nur 30 Minuten gelangen die Besucher so von der einen Teilausstellung in die nächste. (cb)