Phänomen Moorburg: Künstler wollen Antworten geben

160609KunstMoorburg – Was ist Moorburg? Hafenentwicklungsgebiet, Autobahn-Randstreifen, Kohlekraftwerk, Heimatdorf oder einfach der außergewöhnlichste Stadtteil Hamburgs?

Antworten soll die Ausstellung „Phänomen Moorburg“ geben, die ab 10. Juni beim elbdeich e.V. in der Pausenhalle der alten Grundschule in Moorburg zu sehen ist. Die Moorburger Kunsttherapeutin und Künstlerin Claudia Kulenkampff hatte Moorburger Künstler und andere Künstler, denen Moorburg nicht gleichgültig ist, aufgefordert, sich mit dem Ort im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen, Lebensraum und Natur auseinanderzusetzen. Claudia Kulenkampff: „Das sollte keine verklärte Heimatausstellung im Sinne von ,Moorburg ist schön’ werden. Vielmehr wollten wird die bipolare Sichtweise durch eine künstlerische Interpretation in Einklang bringen.“

Die Moorburgerin Gundula Hildebrandt hat zum Beispiel ein „Patchwork aus Stoff“ erstellt, das Moorburg aus der Vogelperspektive zeigt. „Willkommen im Hafenerholungsgebiet“, sagt Gundula Hildebrandt: „Wie sehr Moorburg eine kleine Insel im riesigen Hafengebiet ist und wie sehr Moorburg von Straßen, Spülfeldern, Raffinerien und Stromleitungen umzingelt ist, kann man nur von oben sehen.“ Das „Phänomen Moorburg“ sei, dass es den Einwohnern trotz dieser Umzingelung gelinge, ein großes Stück Lebensqualität aufrecht zu erhalten.

Die Harburger Künstlerin Marion Göhring hat ihr Atelier in Moorburg. Sie hat eine Kollage aus Fotos und Fundstücken erstellt, gesammelt auf ihren Streifzügen durchs Dorf.

Die Vernissage ist am Freitag, 10. Juni, 19 Uhr. Danach ist die Ausstellung im Moorburger Elbdeich 11. und 12. sowie vom 17. bis 19. Juni jeweils von 16 bis 20 Uhr geöffnet. ag

Veröffentlicht 9. Juni 2016