Alle wieder in die Schule: So läuft`s ab Montag an zwei Harburger Schulen
Mit Abstand, Test und Maske: Ab Montag können alle Schüler in Hamburg - wie hier am Ehestorfer Weg - wieder in die Schule gehen. Foto: Christian Bittcher

Alle wieder in die Schule: So läuft`s ab Montag an zwei Harburger Schulen

Harburg – Ab Montag geht’s wieder in die Schule. Nach den Maiferien können die Schüler aller Klassenstufen in Hamburg in die Schulen zurückkehren. Nachdem viele von ihnen lange Zeit im Homeschooling waren, gibt es nun Wechselunterricht für alle. Das gilt ausdrücklich auch für die Jahrgansstufen, die bislang vom Präsenzunterricht ausgeschlossen waren.

Damit am Montag alles klappt, mussten die Schulen viele Vorbereitungen treffen und die Öffnung organisatorisch vorbereiten. Wir haben an der Stadtteilschule Ehestorfer Weg und am Heisenberg Gymnasium nachgefragt, wie die vorsichtige Rückkehr in die Normalität in diesen beiden Harburger Schulen abläuft.

{image}Ebenso wie am Heisenberg-Gymnasium kommen an der Stadtteilschule Ehestorfer Weg die Schüler in zwei etwa gleichgroßen Gruppen eingeteilt alle zwei Tage zur Schule. „Dieses Modell hat sich seit zwei Monaten in der Beschulung der Jahrgänge 9 und 10 sehr gut bewährt, so dass wir auch hieran festhalten werden“, sagt Patricia Rittich, (kleines Foto links mit Test-Set) stellvertretende Schulleiterin gegenüber harburg-aktuell, und betont: „Ob wochenweise oder tageweise, alle freuen sich über diesen enorm wichtigen Schritt auch für die Schüler, die nun schon seit Dezember nicht in der Schule waren und die Schule meist nur zu stattfindenden Klassenarbeiten besucht haben.“

Die Präsenzpflicht bleibt noch für unbestimmte Zeit aufgehoben, wer also nicht möchte, muss also sein Kind nicht zur Schule schicken. „In diesem Fall wird versucht es live in den Präsenzunterricht zuzuschalten“, sagt Corina Seywald, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit am Heisenberg Gymnasium.

Für den Schulbetrieb gelten besondere Sicherheitsregeln. So müssen sich alle  Schüler zwei Mal pro Woche mit einem Schnelltest selbst testen. „Bei uns haben ehemalige Schüler, die inzwischen Medizin studieren, und Eltern, die Ärzte sind, den Lehrern und bisher anwesenden Schüler die Anwendung der Selbsttests erklärt und vorgeführt. "Dies hoffen wir auch für diese weitere Öffnung wieder organisieren zu können",  sagt Corina Seywald.

Patricia Rittich sagt: „Das Ausgabeverfahren der Tests haben wir in den letzten Wochen optimiert, die morgendliche Ausgabe findet in einem eigenen Raum statt. 1200 Tests mussten in den letzten Wochen immer gepackt und ausgeteilt werden, für alle ein zusätzlicher Aufwand, den wir zur Sicherheit aller aber sehr gerne verwalten und austeilen. Nun erhöht sich die Anzahl der Testung, aber auch das packen wir.“

„Besonders die Möglichkeit des Impfens hat bei unseren Lehrkräften einen wirklichen Hype verursacht – binnen kurzer Zeit waren die Impftermine gebucht, Berechtigungsnachweise unterschrieben und die Lehrkräfte ausgeplant“, so Rittich.

Außerdem gibt es generell für jede Jahrgangsstufe feste Pausenbereiche, in den Gebäuden gilt Maskenpflicht, auf dem Schulhof darf sie abgenommen werden, wenn der Abstand eingehalten wird. Die Schulen verfügen zudem über ein eigenes Budget, um weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Lüftung einzuleiten, beispielsweise die Aufstellung der so genannten "CO2-Ampeln", die bei verbrauchter Luft per Warnton zum Lüften auffordern.

Besondere Vorkehrungen müssen natürlich für den Kantinenbetrieb getroffen werden. „Wir essen nun in drei verschiedenen Schichten in getrennten Kohorten“, erklärt Patricia Rittch. So können nur 40 Schüler zeitgleich essen, Unterrichtszeiten werden aber entsprechend angepasst.

Auch wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen  auch kritische Stimmen gibt, überwiegt doch die Vorfreude auf ein Stück Normalität im Schulalltag: "Wir sind sehr froh, dass nun auch die restlichen Klassen zurück in den Präsenzunterricht kommen können, wenn zunächst auch nur im Wechselmodell. Diese Schüler waren seit Weihnachten im Onlineunterricht und auch wenn alle Beteiligten ihr Bestes gegeben haben, fehlte natürlich das Lernen im Umfeld von Schule und gemeinsam mit den Klassenkameraden. Ich freue mich darauf, die Schüler wieder zu sehen“, sagt Malte Sorgenfrei, Schulleiter am Heisenberg Gymnasium. Und Patricia Rittich ergänzt: „Mit Zuversicht, Elan und dem festen Glauben an das endgültige Bewältigen der Krise starten wir in die nächsten Wochen“. (cb)