Erinnern an Pogromnacht abgesagt: Gedenktage fallen weitgehend aus
Ein Ort des Gedenkens: Der Jüdische Friedhof auf dem Schwarzenberg. Foto: André Zand-Vakili

Erinnern an Pogromnacht abgesagt: Gedenktage fallen weitgehend aus

Harburg – Am 10. November findet seit vielen Jahren in Harburg das Gedenken an die Pogromnacht statt. Auf Einladung der Initiative Gedenken

in Harburg findet eine Veranstaltung auf dem Jüdischen Friedhof statt. Anschließend folgen Schweigemarsch und Kranzniederlegung am Mahnmal der ehemaligen Synagoge. Doch wegen der Corona-Maßnahmen muss diese Veranstaltung abgesagt werden.

Am 10. November 1938 setzten Nationalsozialisten die Leichenhalle auf dem Jüdischen Friedhof am Schwarzenberg in Brand, verwüsteten die Harburger Synagoge in der Eißendorfer Straße und schlugen die Schaufenster zahlreicher jüdischer Geschäfte in der Harburger Altstadt ein. Die Veranstalter der Gedenkstunde erinnern an die Pogromnacht und ihre Folgen und rufen zugleich zu erhöhter Wachsamkeit in Zeiten wachsender Fremdenfeindlichkeit auf.

„Da die Initiative Gedenken in Harburg weder auf dem Jüdischen Friedhof noch am Synagogenmahnmal die Einhaltung der vorgeschriebenen Abstandsregeln garantieren kann, haben wir uns schweren Herzens entschlossen, die Gedenkveranstaltung in diesem Jahr nicht durchzuführen“, sagt Klaus Barnick von der Initiative Gedenken in Harburg. „wir folgen damit der dringenden Bitte unseres Ersten Bürgermeisters, auf nicht unbedingt notwendige Kontakte zu verzichten.“

Die derzeit gültigen Corona-Maßnahmen führen zudem zu einer weitgehenden Absage fast aller Veranstaltungen der Harburger Gedenktage. Welche Veranstaltungen in welcher Form - einige wenige werden online durchgeführt - überhaupt noch stattfinden, kann man der Homepage der Initiative Gedenken in Harburg entnehmen.   (cb)