Stöver
Birgit Stöver hält die Antworten des Senates zur der Absetzung des Leiter des Harburger Gesdunheitsamtes für völlig unbefriedigend. Foto: André Zand-Vakili

Abgeordnete: Antwort des Senates zu Gesundheitsamt "völlig unbefriedigend"

Harburg - "Völlig un befriedigend." Das ist der Kommentar zur Antwort des Senates auf die Kleine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Birgit Stöver

unter der Überschrift "Desolate Situation im Gesundheitsamt Harburg" zu den Vorgängen um den Leiter, Dr. Robert E. Wegner, der von der Harburger Behördenleitung mitten in der Coronakrise kalt gestellt wurde. Wegner, der offiziell noch im Urlaub ist, wird nicht an seinen Arbeitsplatz zurückkehren, sondern ab Juni bei der Hamburger Polizei arbeiten, um dort den medizinischen Dienst zu restrukturieren. Dabei ist Wegner lediglich für sechs Monate abgeordnet. Seine Stelle wird damit weiter beim Bezirksamt geführt und abgerechnet.

In den Antworten auf die Fragen Stövers zieht sich der Senat darauf zurück, dass man zu Personalfragen keine Stellung beziehe. Diese Position hatte bereits die Bezirksverwaltung gegenüber einer Anfrage aus der Bezirkspolitik vertreten. "Hier wird einfach nur gemauert", sagt Stöver. "Man will auf unbequeme Fragen einfach nicht antworten."

Immerhin das ergab die Anfrage: Mitte April war das medizinische Personal des Gesundheitsamtes Harburg im Vergleich zum Vormonat um eine auf 33 Personen geschrumpft.

Den vermeintlichen Grund für die Beurlaubung Wegners bekam man Mitte April von der SPD genannt. "Wir befinden uns erst am Anfang der Corona-Krise, deren Höhepunkt für Juni bis August vorausgesagt wird. Bei dieser Sachlage ist es nur vernünftig, Leitungspersonal umschichtig auch Urlaub nehmen zu lassen, um die Ruhezeit zu nutzen wieder zu Kräften zu kommen", heißt es in der zu der Beurlaubung Wegners und der damit verbundenen Kritik veröffentlichten Pressemitteilung.

Mittlerweile ist klar, dass das nicht der Grund sein konnte. Dr. Robert E. Wegner wird nach der Abordnung zur Polizei  nicht in seine Position als Leiter des Harburger Gesundheitsamtes zurückkehren.

Und auch was von der SPD Mitte April noch als "vernünftig" und "umsichtig" eingestuft wurde, scheint nicht mehr gefragt zu sein. In der mittlerweile veröffentlichten Stellenausschreibung für den zukünftigen Leiter des Harburger Gesundheitsamtes  wird als Anforderung für Bewerber die Bereitschaft gefordert "bei Bedarf auch über die normale Arbeitszeit hinaus und zu ungewöhnlichen Zeiten tätig zu sein". zv