Zum Schutz vor Corona: 30 Menschen aus Seniorenheim verlegt
Großeinsatz für die Feuerwehr: 30 Menschen wurde aus einem Seniorenheim verlegt. Foto: André Zand-Vakili

Zum Schutz vor Corona: 30 Menschen aus Seniorenheim verlegt

Wilhelmsburg – Nachdem trotz einer Trennung von infizierten und nicht mit dem Covid19-Virus infizierten Bewohner in der Seniorenresidenz "Am Inselpark"

zu neuen Coronainfekten gekommen war, sind am Freitagnachmittag zahlreiche gesunde Bewohner der Einrichtung geholt worden. In der Residenz sind mittlerweile fünf Bewohner seit Ausbruch der Epidemie verstorben. 54 Bewohner und 23 Mitarbeiter sind infiziert. Insgesamt leben rund 200 Senioren in der Einrichtung.

"Freiwillig", so heißt es vom Betreiber der Residenz, der KerVita-Gruppe, hätten rund 30 Bewohner das Angebt der Behörden angenommen, sich in einem Krankenhaus unterbringen zu lassen. Das ist, obwohl die Senioren keiner speziellen Behandlung bedürfen, momentan kein Problem. auf den normalen Stationen der Hamburger Krankenhäuser sind viele Betten leer, da nicht lebenswichtige Behandlungen und Operationen aufgrund der Epidemie abgesagt wurden.

Für den Abtransport der Senioren rückte ein größeres Aufgebot von Krankentransportwagen verschiedener Hilfsorganisationen an. Koordiniert wurde der Gesundheitsamt Mitte angeordnete Einsatz von Spezialisten der Feuerwehr, darunter ein Organisationsleiter für Rettungseinsätze und dem Leitenden Notarzt.

Nach mehreren stunden waren alle Senioren, die die Einrichtung verlassen wollten, abtransportiert.

In der Seniorenresidenz in Harburg soll es einen weiteren Todesfall gegeben haben. Damit wäre die Zahl der Verstorbenen , bei denen das Covid19-Virus nachgewiesen wurde, dort auf acht gestiegen. Neun Bewohner sollen intensivmedizinisch betreut werden.

Beide Einrichtungen gehören zu den besonders von der Epidemie betroffenen Seniorenheime in Hamburg gehören. In Seniorenheimen und Krankenhäusern, so heißt es aus Expertenkreisen, würden innerhalb Hamburg die Hälfte aller Neuinfektionen festgestellt. Untermauert wird die Aussage von der internen Statistik des Krisenstabes. Danach nimmt der Anteil der Neuinfizierten in den Altersgruppen unter 70 Jahre im Vergleich zum 9. April ab, während der anteil der 70 bis 79Jährigen und der über 80-Jährigen im Vergleich zur Vorwoche gestiegen ist.

Im Bezirk Harburg wurden bis zum Donnerstagabend 272 Coronainfektionen festgestellt. Das waren acht mehr als am Vortag. Harburg gehört weiterhin zu den beiden am wenigsten belasteten Bezirken in Hamburg. cb/zv