Vorsicht: Miese Betrüger reiten jetzt auf der Corona-Welle

Harburg - Betrüger versuchen offenar auf der Corona-Welle zu reiten. Die Polizei Hamburg nennt erste Fälle.

"Die Täter benutzen unter anderem offenbar eine abgewandelte Variante des weithinbekannten "Enkeltricks". Dabei geben sie sich am Telefon als erkrankte Angehörige aus, die sich in Quarantäne befinden und deshalb dringend Bargeld benötigen", so Polizeisprecher Florian Abbenseth. "In anderen Fällen geben die Täter vor, mit dem Corona-Virus infiziert zu sein und Geld für Medikamente und die Krankenhausbehandlung zu benötigen."

Die Betrüger sollen sich an der Haustür auch schon als angebliche Mitarbeiter des Gesundheitsamts ausgegeben haben. Abbenseth: "Unter dem Vorwand, einen Corona-Test durchführen zu wollen, verschaffen die teils in Schutzanzügen auftretenden Täter sich auf diese Weise Zugang zur Wohnung, um an Wertgegenstände und Bargeld zu gelangen. Teilweise sollen die Betrüger ihr Erscheinen im Vorwege auch telefonisch angekündigt haben."

Auch so versuchen sich Kriminelle zu bereichern:

Über Fake-Shops werden Desinfektionsmittel, Mundschutzmasken, Thermometer usw. angeboten, welche in Apotheken und Drogerien nicht oder nur schwer erhältlich sind.

Täter versenden gefälschte E-Mails im Namen von Behörden oder offiziellen Organisationen, beispielsweise im Namen der WHO. Die Angeschriebenen werden aufgefordert, beigefügte Anhänge zu öffnen, etwas herunterzuladen (Achtung: Schadsoftware!) oder Bitcoins für Betroffene zu spenden.

In anderen betrügerischen E-Mails wird um Spenden für Angehörige von Corona-Opfern, überbelastetes medizinisches Personal oder sogar für die Forschung eines Impfstoffs gebeten. Schon in der Betreffzeile stehen Appelle wie "Aufruf zur Spende für den Kampf gegen Corona!"

In Hamburg sind bislang Einzelfälle bekannt geworden. Auch die Kreisverwaltung des Landkreises Harburg warnt vor Betrügern. Dort waren am Freitag aber noch keine Fälle in dem Gebiet bekannt. zv/wg