Wirtschaftsverein
Borhen Azzouz ist Inhaber von Sub-events. Foto: André Zand-Vakili

Corona: Gildekönig macht sich mit offenem Brief für seine Branche stark

Harburg - In einem offenen Brief haben sich Firmen für Veranstaltungstechnik, darunter das Harburger Unternehmen Sub-events

von Gildekönig Borhen Azzouz an Handelkammerpräsidenten Abdré Mücke gewandt. Sie sind, wie viele anderen Unternehmen, hart von den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie betroffen.

"Veranstaltungstechnik ist im Frühjahr und im Sommer gefragt", sagt Borhen Azzouz. "Dann verdienen wir das Geld, dass wir im Winter als Rücklage brauchen." Dieses Jahr, so die Prognose von Azzouz, wird ein Totalausfall. Selbst wenn die Beschränkungen aufgehoben werden, wird es noch einmal Monate dauern, bis neue Veranstaltungen geplant und organisiert wären. Azzouz: "Für mich ist klar, dass wir in diesem Jahr keine nennenswerten Aufträge und damit auch keine Einnahmen mehr bekommen werden."

Das treffe die Unternehmen besonders hart, weil gerade das defizitäre Winterhalbjahr zuende ist. "Die Kassen der Unternehmen aus der Branche Veranstaltungstechnik sind deswegen leer", sagt Azzouz. "Ich könnte zwar einen Monat quasi von Wasser und Brot leben. Länger geht das nicht."

Die bisherigen Hilfsversprechen sieht er nicht als geeignet an. "Ein erster Kollege hat ein Kreditangebot von seiner Bank. Die wollen dreieinhalb Prozent Zinsen", sagt Azzouz. "Der bisherige Plan, Kredite zu 80 Prozent über die KfW abgesichert sind, bedeutet, dass die Hausbank mit 20 Prozent der Kreditsumme in die Haftung geht. Das werden viele Kreditinstitute angesichts der speziellen Situation eher nicht machen", glaubt er. "Die KfW muss die Kredite zu 100 Prozent stellen. Die Hausbank kann dann eine Provision für die Vermittlung bekommen."

In dem offenen Brief fordern die Unternehmer zinsfreie Kredite, die zu 50 Prozent subventioniert und deren Raten steuerlich geltend gemacht werden können. "Wir brauchen die Unterstützung dringend. Hier geht es um eine ganze Branche", sagt Azzouz. zv