Wismarer Arbeiter kommen zum Warnstreik nach Harburg

140505DemoHarburg – Mit Trillerpfeifen und Fahnen tauchten Arbeiter aus Wismar am Montagmittag auf der Sand in Harburg auf und zogen dann in den Binnenhafen. Der Hintergrund:

Es sind Mitarbeiter des dortigen Palettenwerks das zur Mönke AG , einem der großen hersteller von Paletten in Europa, gehört. Die Angestellten wollen bessere Bezahlung. Ihr Vorwurf: Zu niedrige Löhne. Ingo Mönke wies das zurück.
Einen Haustarifvertrag. Das ist es, was die Mitarbeiter wollen. „Genau den haben wir angeboten und uns dabei an einem Haustarifvertrag orientiert, der bei einem anderen Werk in Wismar abgeschlossen wurde“, sagt Mönke. Stattdessen habe man laut Mönke völlig überzogene Forderungen erhalten. Seitdem herrscht Funkstille. Behauptungen, dass Mitarbeiter gerade mal 8 Euro die Stunden verdienten, wies Mönke ebenfalls zurück. „Wir haben gerade im April eine Gehaltserhöhung gegeben, die über dem Durchschnitt liegt“, so Mönke. Das Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Prämien gestrichen wurden, stimme. „Das Werk in Wismar muss sich tragen. Das wäre nicht der Fall. Wir haben durch diese Maßnahme Kurzarbeit verhindert“, so Ingo Mönke. „Wir sind gleichzeitig bereit unsere Mitarbeiter von wirtschaftlich guten Entwicklungen partizipieren zu lassen. Das war durch den milden Winter der Fall. Dadurch konnten wir mehr produzieren. Die Lohnerhöhung im April war deshalb möglich.“

Überzogene Forderungen sieht Mönke nicht nur als Belastung, sondern als konkrete Gefahr für den Standort. Die Mitarbeiter, viele davon ungelernte Hilfskräfte, säßen auf der Straße. Olaf Hackbarth sieht das anders. „„Unsere Forderungen sind bezahlbar und nicht überzogen“, so der Vorsitzende der Tarifkommission. „Nur so können die Arbeitnehmer ihren Lebensunterhalt bestreiten und ihre Familien ernähren.“

Mönke sieht ganz andere Gründe für den Arbeitskampf. „Die Bezahlung ist angemessen“, sagt er. Bei vielen der Angestellten würde es sich um ungelernte Arbeitskräfte handeln. Er vermutet vielmehr, dass sich Gewerkschaftsfunktionäre der IG-Metall mit dem Streik und den Forderungen profilieren wollen. Das habe sich bereits bei den überzogenen Forderungen zu einem Haustarifvertrag gezeigt. dl