Nach Baurechtvergabe: Sahne-Gundstück in aller Stille versilbert

140410TurmHarburg – Alles nur geträumt? Im Herbst 2012 stellte Michael Habacker, einer der geschäftsführenden Gesellschafter der Düsseldorfer Habacker Holding

GmbH & Co. KG, seine Pläne für einen repräsentativen Büroturm direkt neben der Eisenbahnbrücke der Hannoverschen Straße zwischen Seevestraße und Buxtehuder Straße vor. Der bis zu 16 Stockwerke hohe Kopfbau sollte weithin sichtbar signalisieren: Hier beginnt Harburgs spannendes Stadtquartier Binnenhafen. Doch daraus wird vorerst nichts.

Habacker hat das Grundstück in aller Stille versilbert und an einen Grundstücksfonds verkauft – zu einem unbekannten, sich aber höheren Preis als der Einstandspreis. „Ist ja logisch, inzwischen gibt es dort ja Baurecht“, sagt CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer. Es sei ja durchaus ein gängiges Geschäftsmodell, Grundstücke zu kaufen, sie mit Hilfe der Politik aufzuwerten und sie dann mit beträchtlichem Gewinn wieder abzustoßen.

Was der Grundstückfonds vorhat, ist noch nicht ganz klar. „Das Verfahren für den Bebauungsplan Harburg 63 wird seit 2011 betrieben, im November 2011 gab es eine Öffentliche Plandiskussion“, sagt Bezirksamtssprecherin Bettina Maak. Nach dem Verkauf sei das Verfahren 2013 zeitweilig ins Stocken geraten, Anfang diesen Jahres habe das Bezirksamt das Gespräch mit dem neuen Grundeigentümer aufgenommen. Maak: „Ob das bisherige Nutzungskonzept samt Hochhaus umgesetzt werden soll, müsste der neue Eigentümer noch bestätigen. Oder er müsste alternative Vorstellungen entwickeln.“

Dabei dürfte auch die geplante Verlegung der Seevestraße eine Rolle spielen. Sie soll weiter nördlich verlaufen und dort an die Hannoversche Straße angebunden werden. Das würde die Nutzung des Ex-Habacker-Grundstücks wesentlich erleichtern. Allerdings: Die Verlegung der Seevestraße ist immer noch nicht finanziert. Maak: „Das Bezirksamt geht davon aus, dass sich der neue Eigentümer an den Kosten beteiligen wird.“ ag