Standort für das Fraunhofer-Center
Der geplante Standort für das Fraunhofer Center im Binnenhafen. Foto

Hochspannungsleitung im Binnenhafen stört Fraunhofer Center

Harburg – Mit der Entscheidung des Senats, sich zu einem Viertel an der Finanzierung zu beteiligen, waren schon im Mai die Weichen für den 20-Millionen-Euro Neubau des

Fraunhofer Centers für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) im Harburger Binnenhafen gestellt. Formal musste danach noch der „Ausschuss Fraunhofer-Gesellschaft“ mit Vertretern des Bunds und der 16 Bundesländer ein positives Votum abgeben. Das ist inzwischen geschehen.

Allerdings hat in dem Ausschuss das Bundesministerium für Bildung und Forschung darum gebeten, die Finanzierung der geplanten unterirdischen Verlegung der Starkstromleitung zu überprüfen. Die 110-Kilo-Volt-Leitung, die über das Grundstück an der Ecke Blohmstraße/Kanalplatz verläuft, verbindet die Hauptverteilwerke Hamburg Harburg und Hamburg Neuhof und versorgt über eine Stichverbindung das Umspannwerk Wilhelmsburg. Mit einer teilweisen Verkabelung könnte die oberirdische Kreuzung mit der 400-KiloVolt-Leitung auf der Schlossinsel aufgelöst werden – die bei extremen Witterungsbedingungen offenbar recht störanfällig ist.

In einer Senatsdrucksache zum CML werden weitere Vorzüge einer Verlegung der 110-KiloVolt-Leitung gepriesen: „Gleichzeitig würde eine Verlegung der Leitung unter die Erde die Gefahr von Interferenzen zwischen der überirdischen Stromleitung und der sensiblen Laboreinrichtung im Gebäude des CML ausschließen. Überdies wächst durch eine derartige Maßnahme die verfügbare Fläche für den optionalen Ausbau von Fraunhofer Forschungseinrichtungen am Standort Hamburg.“

Aber: Die Verlegung der Leitung würde geschätzt 2,8 Millionen Euro kosten. In der Senatsdrucksache wird vorgeschlagen, dass sich Hamburg und der Bund daran mit jeweils 700.000 Euro beteiligen und die Stromnetz Hamburg GmbH die restlichen 1,4 Millionen Euro übernimmt. Das soll nun noch einmal geprüft werden. In der Antwort auf eine Kleine Anfrage des FDP-Bürgerschaftsabgeordneten Dr. Wilfried Schinnenburg geht der Senat aber weiterhin von einem Baubeginn für das CML im März 2019 aus. ag