Hotelneubau und neue Gastronomie am Veritaskai

160407Hotel1Harburg – Die Katze ist aus dem Sack. Projektentwickler Frank Lorenz enthüllte am Donnerstag die Pläne für das Hotel am Veritaskai. Es wird ein 65 Meter hohes

Gebäude mit 214 Zimmern und einen Konferenzbereich für bis zu 400 Personen. Es wird ein Vier-Sterne Best Western Hotel. Betreiber wird die Raphael-Hotels, eine kleine Hotelkette, die bislang acht Häuser, darunter das Wälderhaus in Wilhelmsburg, zu ihren Häusern zählt. Vor dem Hotel entsteht ein separates Gebäude, in dem das Restaurant L`Osteria eröffnet. Dort wird es rund 200 Innen- und über 200 Außenplätze geben, an denen Pizza und Pasta serviert werden. Dahinter steht Dirk Block, Sohn von Block-House Gründer Eugen Block, der seit 2010 auf eigenen gastronomischen Füßen steht und die Systemgastronomie mit dem Italo-Flair in Norddeutschland etabliert hat. Die Investition für Hotel und Gastronomie wird mit 40 Millionen Euro beziffert.

Los gehen die Bauarbeiten am Veritaskai Ende dieses Jahres. Vorher muss noch ein Architektenwettbewerb durchgeführt werden. Das war eine Auflage der Stadt bei Vertragsabschluss. Deswegen ist die gezeigte Fassade für das Hotel noch nicht endgültig. Im Herbst 2018 sollen Hotel und Gastronomie fertig sein. Das Hotel wird mit seinen 65 Metern Höhe etwa so hoch wie der Channel-Tower ohne Spitze sein. Das Kaispeicher am Veritaskai wird um etwa 25 Meter überragt.

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Der Hotelneubau und das Restaurant davor.

Interessant wird eine Treppe zwischen Restaurant und Kaispeicher, die wie ein Amphitheater Richtung Wasser ausgerichtet ist. Hier wird es Außengastronomie vom L`Osteria geben. Dirk Block, der die Gastronnomie als „Sahnehäubchen“ des Projekts bezeichnet, ist aber nicht kleinlich. Auch wer nichts verzehrt oder seine Stulle mitbringt soll die Treppen nutzen dürfen.

Hans Gerst, Geschäftsführender Gesellschafter bei Raphael Hotels, verspricht ein „sehr gutes Vier-Sterne-Hotel“. Das ist den Ansprüchen der Kundschaft geschuldet. Fünf-Sterne gilt bei Konferenzausrichter teilweise als "overdressed".Clever: Die zweite Etage des Hotels ist der Technischen Universität gewidmet, die sich dort präsentieren kann. Eine offizielle Kooperation ist bislang nicht geschlossen. Mit der TU-Fläche dürfte das Hotel aber auch auf die mehrere hundert Übernachtungen und die Konferenzen schielen, die die TU im Jahr generiert. Der Nagel ist eingeschlagen. Dr. Ralf Grote, Leiter des Präsidialbereichs, zeigte sich begeistert. „Ich dachte Holla, als das Konzept vorgestellt wurde.“

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Vorn das Hotel, das Restaurant und die Freitreppen. Dahinter die beiden Gebäude des Brückenquartiers. Grafiken: Lorenz-Gruppe

Im Hotel soll die oberste der 17 Etagen den Suiten vorbehalten sein. Fünf Stück wird es geben. Sie sind doppelt so groß wie die normalen 24-Quadratmeter-Zimmer. Außerdem sind in dem Hotel in den anderen Stockwerken Eckzimmer geplant, die etwas größer sind und über eine eigene Kochnische verfügen. Zielgruppe sind Gäste, die länger bleiben.

Überhaupt spielt der Bereich Business eine große Rolle. Das wird auch durch den großen Konferenzbereich in der ersten Etage deutlich. Daneben werden aber auch Busreisen das Hotel ansteuern. „Um ein Grundrauschen rein zu bekommen“, so die zukünftigen Betreiber. Das I-Tüpfelchen. Für das Innendesign zeichnet  Joy –Design. Dahinter stehen  Corinna Kretschmar-Joehnk und Peter Joehnk. Von ihnen wurde beispielsweise der neue Reichshof designt. Die Kabinen der Queen Mary 2 stehen auf der Liste. „Sie haben pfiffige Ideen“, sagt Hans Gerst. Sie sollen dem Hotel Individualität geben. Es soll „eine Geschichte erzählen“. Auch nicht uninteressant: Durch das Hotel und die Gastronomie werden um die 90 Arbeitsplätze geschaffen.

Etwa unter geht durch die Präsentation des Hotelneubaus das gleich gegenüber liegende Projekt „Brückenquartier“. Es werden zwei Gebäude mit jeweils sechs Geschossen. Vorn am Veritaskai wird es ein Bürogebäude mit Läden im Erdgeschoss geben. Dort zieht auch auf über 1000 Quadratmeter ein Edeka-Markt ein. „Der Mietvertrag ist bereits unterschrieben“, sagt Projektentwickler Frank Lorenz. Zudem wird es drei weitere kleine Läden geben.

Das hintere Gebäude wird ein Wohnhaus mit 51 Wohnungen in der Größe von 50 bis 140 Quadratmetern, die im Einzelvertrieb verkauft werden. Die Quadratmeterpreise für die Wohnungen werden durchschnittlich um die 3800 Euro liegen. Außerdem ist unter beiden Gebäude eine Tiefgarage vorgesehen. Lorenz rechnet mit der Baugenehmigung im Mai. Baubeginn soll kurz darauf sein. Das Investitionsvolumen beträgt noch einmal rund 40 Millionen Euro. zv

Veröffentlicht 7. April 2016