Hamburg macht Druck - Hansestadt auf der Druckerlandkarte führend

150318DruckRatgeber - Hamburg ist bekannt für seinen Hafen, das vielfach zitierte "Tor zur Welt". Hamburg steht  ebenfalls für die Elbe, die Alster und natürlich für das weltberühmte

Amüsierviertel St. Pauli. Was weitaus weniger geläufig ist: Die Hansestadt ist auch ein Zentrum des Druckwesens in Deutschland.

 Dies geht aus der kürzlich veröffentlichten Druckerkarte von HQ-Patronen.de hervor. Das Unternehmen mit Sitz und Lager in Seevetal sowie Büros im Herzen Hamburgs hat die Übersichtskarte erstellt, um alle wichtigsten Orte zu den Themen Druck, Papier und Co. in Deutschland dem interessierten Publikum zugänglich zu machen. Unter den 39 ausgewählten Kulturstätten sind Museen, Druckereien, Vereine, Galerien und Messen.

Eines der wichtigsten kulturellen Zentren der Druckkunst ist Hamburg. Hier befinden sich ein Verein, ein Museum und eine wichtige Druckerei. Einzig die Bundeshauptstadt Berlin mit vier hervorgehobenen Institutionen ist im "Geburtsland des Buchdrucks" noch präsenter.

Museum der Arbeit (Nr. 1 auf der Druckerkarte)

Das Museum der Arbeit (Wiesendamm 3, Barmbek) zeigt die Wandlung des Lebens und der Arbeit in den letzten 150 Jahren. Der Buchdruck und das Druckereiwesen sind hierbei wesentliche Themen. In einer Druckwerkstatt werden eine Reihe historischer Pressen, Maschinen und Rotationen ausgestellt, um die technische Entwicklung im graphischen Gewerbe zu dokumentieren.

Daneben werden im Museum der Arbeit einige funktionstüchtige Maschinen betrieben, die entweder mehrfach in der Sammlung vorhanden sind oder originalgetreu nachgebaut wurden. Hier können Besucher selbst aktiv werden und sich im Drucken mit Handsatz, Maschinensatz, Schnellpresse oder Heidelberger Zylindermaschine ausprobieren.

Ein Herzstück der Druckgeschichte im Museum ist das Druckverfahren mit Holzlettern, das Johannes Gutenberg zwischen 1452 und 1454 beim Drucken seiner "Gutenberg-Bibel" eingesetzt hat.

Das Museum der Arbeit hat montags von 13 bis 21 Uhr geöffnet, dienstags bis samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt, Erwachsene zahlen regulär 7,50 Euro Eintritt (4,50 Euro ermäßigt).

Internetauftritt: http://www.museum-der-arbeit.de

Gesellschaft zur Förderung der Buchdruckkunst (Nr. 31 auf der Druckerkarte)

Der 1998 gegründete BuchDruckKunst e.V. (Körnerstraße 24, Uhlenhorst) hat es sich zur Aufgabe gemacht, der internationalen zeitgenössischen Buchkunst mehr Öffentlichkeit zu verschaffen. Hierzu veranstaltet der Verein regelmäßig Messen, Ausstellungen, Informationsstunden und Buchpräsentationen.

Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei dieser Institution um einen Förderverein. Als Gegenleistung für einen Jahresbeitrag von 61 Euro erhält jedes Fördermitglied Einladungen zu sämtlichen Veranstaltungen, die vom BuchDruckKunst e.V. durchgeführt oder von ihm unterstützt werden. Inbegriffen ist zudem der Zugang zum Archiv, welches zahlreiche Werke internationaler zeitgenössischer Buchkunst bereithält.

Die Gesellschaft zur Förderung der Buchdruckkunst kooperiert zusätzlich mit Unternehmen und Institutionen wie Bibliotheken, Museen, Kunst- und Kulturvereinen, Universitäten, Fachhochschulen und Berufsverbänden.
Internetauftritt: http://buchdruckkunst.de/

Alte Druckerei Ottensen (Nr. 32 auf der Druckerkarte)

Die Alte Druckerei Ottensen (Bahrenfelder Straße 71-73, Ottensen) war einst die Produktionsstätte der Geschäftsbücherfabrik Bruhn & Dietz. Heute ist sie ein beliebter Veranstaltungsort für musikalische Veranstaltungen, Ausstellungen oder Lesungen.

Das Industriegebäude aus rotem Backstein erzählt dabei seine ganz eigene Geschichte: Verstaubte Setzkästen aus Holz, Lettern aus Blei und verwitterte Schriftschablonen versetzen den Besucher unvermittelt zurück in die Zeit von Christian Bruhn, der 1856 als Buchbinder-Geselle nach Ottensen kam, und den Grundstein der Druckerei legte. Sein Sohn Theodor Bruhn kaufte schließlich 1892 gemeinsam mit seinem Schwager Friedrich Dietz das Gelände und gründete die Firma Bruhn & Dietz, die jahrzehntelang im Hinterhof Geschäftsbücher und Formulare druckte und zu Spitzenzeiten rund 100 Menschen Arbeit gab.

Im Vorderhaus etablierte sich parallel das Papiergeschäft Bruhn & Dietz, das heute bereits in fünfter Generation fortgeführt wird. In dem Gebäude entstanden auch das Landesjugendorchester Hamburg und das Altonaer Puppentheater; im Dachgeschoss hatte der bekannte Regisseur Hark Bohm sein erstes Büro. Hausherr der musikalischen Abende ist der Musikpsychologe Herbert Bruhn, der 1948 ausgerechnet genau hier geboren wurde.

Internetauftritt: http://www.alte-druckerei-ottensen.de/

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