Flüchtlingshilfe aus dem Binnenhafen sitzt jetzt in der Eros-Bar

150309Fleuhi2Harburg – In der ehemaligen Eros-Bar an der Schloßstraße hat die Flüchtlingshilfe im Binnenhafen ab sofort ihre zentrale Anlaufstelle. Die Haspa, die den Standort seit Mitte 2013

nicht mehr besetzt, aber als SB-Standort weiter erhielt, hat die Räume mit dem Einverständnis von Vermieter Arne Weber dem Unterstützerteam, dass sich in erster Linie um die Bewohner des Wohnschiffs „Transit“ kümmert, als Büro überlassen. Es soll vor allem für die rund 80 Unterstützer der Initiative, aber auch für Interessierte, die sich in die Arbeit einbringen wollen, und auch die Flüchtlinge selbst Anlaufpunkt sein – ein „Koordinationsbüro“, wie Gorch von Blomberg vom Unterstützerteam sagt.

Die Haspa hatte nicht gezögert, die Räume zur Verfügung zu stellen. „Es war eine schnell umgesetzte Idee. Der Standort ist in bester Lage für so ein Büro“, sagt Arendt Bolte von der Haspa. Dazu hat man gute Vorarbeit geleistet. Die Mitarbeiter der Initiative brauchen nur noch die Stecker ihrer Computer in die Steckdose stecken. Alle Leitungen sind gelegt. Alle nötigen Anschlüsse sind vorhanden. Die Arbeit kann sofort beginnen.

In der kommenden Zeit sollen dort die mittlerweile sehr fachlich gewordene Hilfe koordiniert und Einsatzpläne erstellt werden. Planungen werden für die Unterstützer immer wieder nötig sein. Denn immer ist noch nicht klar, wie die Belegung des Schiffes aussehen wird. „Es wurde gesagt, dass mehrheitlich Familien dort wohnen werden“, sagt Hans-Joachim Schulz, Geschäftsführer vom Channel e.V.. „Wir hoffen, dass das so sein wird.“ Tatsächlich wüssten selbst die drei Sozialarbeiter vom Wohnschiff noch nicht genau, wer zu den mittlerweile rund 60 dort lebenden Flüchtlingen als weiterer Bewohner dazu kommen wird. Am Ende sollen auf der Transit über 200 Menschen leben. Dafür Familien zu finden, die auch einer ganz speziellen Anforderung gerecht werden müssen, wird nicht leicht. Auf dem Wohnschiff herrscht Rauchverbot. Familien zu finden, in denen niemand raucht, so die Erkenntnis, dürfte nicht ganz einfach werden.

Bislang sind die Erfahrungen mit den Bewohnern gut. „Wir haben positive Rückmeldungen aus der Lotsengruppe“, sagt Schulz. Das sind die Helfer, die den neuen Bewohnern Harburg erklären und auch dabei behilflich sind den richtigen Ansprechpartner oder Weg, beispielsweise bei Behördengängen zu finden. Ihr Nangebot würde von den bisherigen Bewohnern, in erster Linie syrer und Iraker, gut angenommen.

Das Büro, in den Räumen, in denen über 40 Jahre lang vor allem Astra in der klassischen Knolle über den Tresen ging, bevor Weber das Gebäude sanierte und die Haspa einzog, soll montags und dienstags von 10 Uhr bis 12 Uhr und am Donnerstag von 15 Uhr bis 17 Uhr geöffnet haben. Der Geldautomat und der Kontoauszugsgdrucker der Haspa werden weiter in dem Vorraum stehen und nutzbar sein. zv