e-gnition-Rennwagen der TU: Mit neuer Technik auf der Überholspur

150126TUHarburg - Das technische Konzept steht: Zum vierten Jahr in Folge baut das studentische Team e-gnition der Technischen Universität Harburg einen Elektro-

Rennwagen, um an Wettbewerben in Europa mitzufahren. Für den „egn15“ haben die Nachwuchsingenieure ein technisches Konzept entwickelt, das im Vergleich zum Vorgängermodell mit wesentlichen Neuerungen im Bereich der Elektronik und Mechanik auffährt.

Am Freitag präsentierte die Arbeitsgemeinschaft ihr Vorhaben mehr als 200 Personen im Audimax der TU.150126TU2 Mit dabei waren neben dem Hauptsponsor NXP zahlreiche Studierende und Formula Student Teams aus Norddeutschland.

Im September 2014 traf sich der Team-Vorstand unter der Leitung von Maximilian Slesina zu einem Kick-Off-Meeting. Schnell waren die zwei Zielvorhaben für den „egn15“ beschlossen: Er soll leichter und wartungsfreundlicher ausfallen als seine Vorgänger. Um das Gewicht des Wagens zu reduzieren, ersetzt e-gnition den Stahlrohrrahmen des Fahrgestells durch ein Monocoque aus carbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK). Dadurch wird die Hülle des „egn15“, der Chassis, nur halb so schwer wie beim „egn14“. Der Vorteil: Ein leichter Rennwagen kann bei gleichem Energieaufwand wesentlich schneller beschleunigen.

Eine weitere Innovation im Bereich der Mechanik: Der „egn15“ wird das erste Rennfahrzeug des Hamburger Teams mit einem Frontflügel, Diffusor und Heckflügel. Die drei Komponenten verbessern die Aerodynamik: Sie erzeugen eine höhere Abtriebskraft und führen zu einer deutlich verbesserten Reifenhaftung in Kurven. Der bewegliche Heckflügel kann flacher gestellt werden. Das verringert den Luftwiderstand auf einer Geraden und erhöht die Endgeschwindigkeit.

Bei der Formel 1 wird dieses sogenannte „Drag Reduction System“ bei Überholmanövern eingesetzt. Außerdem neu: „Torque Vectoring“ - Damit kommt der „egn15“ schneller um die Kurven. Ziel ist es, die Schleuderneigung des Fahrzeugs nicht durch das gezielte Abbremsen bestimmter Räder zu verringern, sondern durch das gezielte Beschleunigen der entgegen gesetzten Räder den gleichen Effekt zu erreichen. So wird der Wagen sozusagen in die Kurve hineingeschoben. „Mit unserem neuen Konzept machen wir in der technischen Entwicklungsgeschichte unseres Teams einen großen Schritt nach vorne“, sagt Maximilian Slesina, und betont: „Wir danken allen unseren Unterstützern.“   (cb)