Speicher am Kaufhauskanal organisiert Harburger Flüchtlingsprojekt

141219SpeicherHarburg - Der Speicher am Kaufhauskanal, die neue Kulturspielstätte im Channel Hamburg, wird einen umfassenden Beitrag zur Willkommenskultur gegenüber

den Flüchtlingen leisten, die in Kürze auf einem Wohnschiff im Harburger Binnenhafen untergebracht werden sollen. Eigentümer Rolf Lengemann und Speicher-Geschäftsführer Henry C. Brinker haben ein Maßnahmenpaket zusammengestellt, das sowohl erste, konkrete Hilfsmaßnahmen beinhaltet als auch weiterführende Betreuungsaktivitäten vorsieht.

„Gastfreundschaft gehört zu den in allen Kulturen gleichermaßen verankerten Grundwerten menschlichen Zusammenlebens. Gerade Repräsentanten von Kunst und Kultur haben hier eine besondere Verantwortung“, so Henry C. Brinker, Geschäftsführer des Speichers am Kaufhauskanal.

Besonders wolle man sich um Familien mit Kindern kümmern. Von der Stiftung Kinderjahre mit der141219Speicher2 Vorstandsvorsitzenden Hannelore Lay wurde die Zusage eingeholt, neuwertige Kleidung im erforderlichen Umfang bereitzustellen. Im Charity-Outlet der Stiftung Kinderjahre in Steilshoop können sich die Flüchtlinge nach ihrer Ankunft Kleidungsstücke für ihren persönlichen Bedarf aussuchen. Speicher-Eigentümer Rolf Lengemann finanziert als private Spende den Bustransport der Flüchtlingsfamilien zum Charity-Outlet der Stiftung.

Während der am 30. Mai 2015 beginnenden Eröffnungssaison im Speicher am Kaufhauskanal sind spezielle Angebote für die Flüchtlingsfamilien geplant. Dazu gehören Bildungsangebote wie die Vorstellung der neuen, vorübergehenden Heimat durch Rundgänge und Führungen als auch Sprachunterricht. Hier gibt es bereits erste Helfer, die sich für entsprechende Aufgaben gemeldet haben.

Angebote für Kinder stehen im Mittelpunkt speziell organisierter Veranstaltungen. Malklassen und Puppentheater-Gruppen sind gemeinsam mit der Stiftung Kinderjahre und dem Hamburger Puppentheater angedacht. Als weitere kulturelle Angebote sind Schultheater-Aufführungen geplant, für die unter anderem das Hamburger Niels-Stensen-Gymnasium gewonnen werden soll sowie Chöre und Musikensembles der Umgebung.

Aus dem offiziellen Speicher-Programm mit namhaften Künstlern und Ensembles werden zusätzliche Angebote entwickelt, die in besonderer Weise geeignet sind, einen kulturellen Brückenschlag zur Verständigung zu leisten. Aus der öffentlichen Denkmal-Förderung für den Umbau des Speichers ergibt sich für die Speicher-Verantwortlichen auch eine besondere Verantwortung, sozial tätig zu werden.

„Zu Gastfreundschaft und herzlicher Aufnahme Notleidender gibt es keine Alternative. Wir hätten uns allerdings gewünscht, dass die Anwohner und Stakeholder des Binnenhafens frühzeitig in die Planungen einbezogen worden wären. So haben wir alle erst aus der Zeitung vom Flüchtlingsschiff erfahren“, erläutert Brinker weiter. Im Dialog hätten die erfolgreichen Top-Unternehmen des Channel Hamburg wie HC Hagemann oder der Hightech-Ausrüster Becker Marine Systems mit Sicherheit noch erheblich bessere Lösungen entwickeln können.

Mit einem 14 Meter hohen und 110 Meter langen Wohncontainerschiff würden Menschen in einer existentiellen Notsituation an einem Panorama-Platz des Hafens unfreiwillig zur Schau gestellt. Die Vorstellung, man selbst befände sich in dieser Situation und müsse in solch exponierter Lage seine Notunterkunft beziehen, verdeutliche diese problematische Lösung.

Der Speicher am Kaufhauskanal bittet um Spenden für seine Hilfsangebote unter dem Stichwort „Flüchtlinge“ an die Stiftung Kinderjahre.      (cb)


Die beiden Spendenkonten:

DE85 3003 0880 0800 7590 13  HSBC Trinkaus & Burkhardt AG
DE80 2005 0550 1022 2243 62  Hamburger Sparkasse AG