Zentrale Erstaufnahme: Jetzt braucht man Zelte für den Flüchtlingsansturm

ZentraleErstaufnahme1Harburg – Kaum eröffnet, schon platzt die Zentrale Erstaufnahme für Flüchtlinge in der Post aus allen Nähten. Die Ausländerbehörde will deshalb jetzt ein Zeltlager aufbauen,

um den Menschen ein Dach über dem Kopf zu geben. Geplant ist der Aufbau von drei Zelten mit jeweils 25 bis 30 Plätzen direkt auf dem Platz vor der alten Post.

Grund für die Maßnahme: Die Sozialbehörde kommt nicht mit der Bereitstellung von Folgeunterkünften nach, in welchen dauerhaft Flüchtlinge leben. Mittlerweile leben 700 Menschen in den vier Hamburger Zentralen Erstaufnahmen mit insgesamt rund 1700 Plätzen, die bereits länger als drei Monate dort sind. Abhilfe ist nicht in Sicht.

Gerade mal 300 Plätze hat die nächste dauerhafte Unterkunft für Flüchtlinge, welche in Eimsbüttel entstehen soll. An eine Eröffnung vor Herbst wird nicht gedacht. Es gibt zudem noch eine juristische Auseinandersetzung mit den Anwohnern vor dem Verwaltungsgericht.

Der Bezirk will den Neuländer Platz nicht für ein Zeltlager, egal wie groß oder klein, hergeben. „Es kann nicht sein, dass der öffentliche Platz gesperrt wird und die Zuwegungen nicht mehr frei sind“, sagt Jürgen Heimath, Fraktionschef der SPD.

Er favorisiert die Grünfläche zwischen Großmoordamm, Neuländer Platz und Stadtautobahn. Damit könnte sich die Innenbehörde anfreunden. „Wichtig ist, dass sich der Platz in der Nähe der zentralen Erstaufnahme befindet“, sagt der Sprecher der Innenbehörde, Frank Reschreiter, „sonst kann es logistische Probleme geben.“ Zudem muss es schnell gehen. Tage, „höchstens Wochen“ dürfte es dauern, bis die Zeltlösung umgesetzt werden muss.

Die Zelte sind nicht das Ende vom Lied. Bei der Innenbehörde geht man davon aus, dass der Bedarf an Plätzen in der Zentralen Erstaufnahme noch steigen wird. An den anderen beiden Standorten der Erstaufnahme sind bereits Zelte aufgestellt. Jetzt sucht man einen Standort für eine weitere Zentrale Erstaufnahme – Hamburgweit. dl