Röttiger-Kaserne: Fischbeker wollen keine "IBA-Tower"

140613WaterhouseFischbek – Musste man den Bürgern die Pläne für den Fischbeker Heidbrook auf dem Gelände der Röttiger-Kaserne noch einmal vorstellen? Vor fünf Jahren war der

Bebauungsplan schon mal öffentlich diskutiert worden, trotzdem kamen jetzt rund 100 Bürger in die Pausenhalle der Schule Ohrnsweg – darunter auffallend wenig aktuelle Bezirksabgeordnete, dafür aber ein paar Kommunalpolitik-Ruheständler wie der Ex-ProDM/Schill- Mann Peter Holthusen, Neu-SPD-Pensionär Heinz  Beeken und die Alt-Genossen Karin und Heiner Schultz. Und natürlich CDU-Kreischef Ralf-Dieter Fischer, er hatte immer wieder eine neue Debatte über das Neubauquartier zwischen B73 und Naturschutzgebiet Fischbeker Heide gefordert.

Seit die IBA Hamburg GmbH die Entwicklung des Quartiers übernommen hat, hat sie erfolgreich gegen den Kahlschlag des wertvollen Baumbestands gekämpft, sie hat aber auch konsequent die Durchmischung der fünf Bauabschnitte mit den verschiedenen Haustypen (Einzelhaus, Reihenhaus, Geschoss-Wohnungsbau)  vorangetrieben. Und sie will auch den veränderten Lebensmodellen andere innovative Angebote machen.

Genau dies könnte aber mühsam werden, nehmen die IBA Hamburg GmbH und ihre Planer das von ihnen vorgegebene Format dieser erneuten Plandiskussion ernst. Sie trat nämlich als „Projektdialog“ an, das Quartier Fischbeker Heidbrook soll im Dialog mit den Bürgern entwickelt werden. Und die sperrten sich an diesem Abend massiv gegen die Idee der IBA-Planer, das Quartier mit bis zu siebenstöckigem Wohnungsbau zwischen Einzel- und Reihenhäusern ein eigenes Gesicht zu geben. „Sie dürfen sich da nicht einen sieben Stockwerke hohen Betonklotz vorstellen“, sagte IBA Hamburg-Chef Uli Hellweg. „Sehen Sie sich lieber die Waterhouses auf dem IBA-Gelände in Wilhelmsburg-Mitte an.“  Das seien architektonische Leuchttürme, dort störe sich niemand, dass die über sieben Stockwerke, dieses Gebäude heißt Water-Tower, hoch seien.

Doch die Leute in der Pausenhalle am Ohrnsweg störten sich an den sieben Stockwerken. Das sei ein „fataler Fehler“, meinte einer. Und eine andere sah schon das kleine Moor nebenan gefährdet. Immer wieder meldeten sich Bürger zu Wort, die sich an den sieben Stockwerken rieben. Schade, dass noch keiner davon berichten konnte, wie weit der Blick von einem Balkon im siebten Stock  in die Elbmarsch hinein reicht und wie schön das alles sei.

Entschieden ist noch nichts, der nächste Projektdialog kommt bestimmt. Vermutlich in einem halben Jahr. Das hat Uli Hellweg versprochen. ag