Die Polizei hat gezählt: Im Bezirk gibt es 23 Rotlichtadressen

100105BordellHarburg – An mindestens 26 Adressen werden im Bezirk Harburg in bordellartigen Betrieben oder in 27 sogenannten Modellwohnungen Liebesdienste gegen Geld angeboten. Das sind die aktuellen Erkenntnisse der Polizei. Besonders viele Adressen, neun, sind direkt in Harburg. In Heimfeld gibt es acht Häuser, in denen Modellwohnungen sind, in Wilstorf sind es drei, in Hausbruch zwei, in Neuland und Marmstorf jeweils eine. Zudem gibt es noch ein Bordell oder zwei andere Betriebe, in denen der nach Erkenntnissen der Polizei der Prostitution nachgegangen wird. Dazu gehören das „Atmos“ am Großmoorbogen, ein Sex-Shop nahe der Neuen Straße und ein Lokal in der Wilstorfer Straße. Rund 100 Frauen arbeiten im Bezirk in dem Gewerbe.

Eine der bekanntesten Harburger Rotlichtadressen steht derweil leer. Am Karnapp sind die Lichter in dem gelb gestrichenen Haus Ecke Schellerdamm aus. Die toleranten Damen bieten dort nicht mehr ihre Liebesdienste an. Das Gebäude wurde bereits im Internet zum Verkauf angeboten.

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Schlagzeilen gemacht. Zuletzt weil zur Bundestagswahl ein Plakat mit dem Konterfei von Kanzlerin Angela Merkel auf der Fassade prangte, während sich hinter den Fenster noch dem ältesten Gewerbe der Welt nachgegangen wurde. Nach der Wahl wurden nicht nur das Plakat, sondern auch die Liebesdamen entfernt. 2007 gab es dort Ärger, weil eine erst 15-jährige Bulgarin unter ihrem „Künstlernamen“ Carina ihre einschlägigen Dienste anbot. Zwei Jahre zuvor war es in dem Haus besonders heiß zugegangen. Das Dach hatte gebrannt. Nach dem Feuer war das Gebäude renoviert worden. zv