Absage: Kulturschiff bleibt nördlich der Elbe

140401SchiffHarburg – Alles bleibt, wie es ist. Und Harburg bleibt weiterhin von innovativer, anspruchsvoller Kultur „verschont“. Denn: Der Dampfer des Schweizer Regisseurs und

Kulturmanagers Urs Blaser  kommt nicht nach Harburg und macht nicht für einige Wochen neben dem Kulturkran am Lotsekai fest. Stattdessen bleibt die „MS Stubnitz“, die Kulturstaatsminister Bernd Neumann 2012 für ihr „kulturell herausragendes Livemusik-Programm“ prämiert und als „Spielstätte des Jahres“ ausgezeichnet hatte, in der HafenCity. Die Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) hat ihren Widerstand gegen eine  kulturelle Nutzung des Baakenhafens offenbar aufgegeben.

Offiziell wird so etwas kaum bestätigt werden, wie aber zu hören ist, soll sich Kultursenatorin Barbara Kisseler für einen Verbleib der „MS Stubnitz“ an prominenter Stelle eingesetzt haben. Auf so eine einflussreiche Lobby hofft die Harburger Kulturszene bisher vergeblich. Wie berichtet war die Anfrage der „MS Stubnitz“ nach einem Ausweichquartier im Harburger Binnenhafen angeblich aus „nautischen Gründen“ abgelehnt worden. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass der Dampfer im Lotsekanal auf Grund laufe. Am Lostekai gebe es zwar eine Stelle, die tief genug sei. Diese komme aber nicht in Frage, weil diese Stelle „im Liegeplatzkonzept nur für temporäre Nutzung“ vorgesehen sei.

Jörg Penner, Dezernent für Bauen, Wirtschaft und Umwelt hat im Gespräch mit harburg-aktuell noch einmal deutlich gemacht, dass es ihm vor allem darum ging, einen zweiten Fall „Gloria D“  zu verhindern. Das ehemalige Seebäderschiff lag seit 2004 im Binnenhafen, verfiel zusehends und verließ Harburg 2012 erst nach Ultimaten, Zwangsgeldern und viel Stress für das Bezirksamt.

Gleichwohl beteuerte das Bezirksamt auf Anfrage stets, auf genauere Angaben zum Tiefgang der „MS Stubnitz“ zu warten, um dann eine endgültige Entscheidung zu treffen. Das ist nun nicht mehr nötig. Urs Blaser und seine Crew halten sich von Harburg fern. Der Kommentar von SuedKultur-Sprecher Heiko Langanke zur causa „MS Stubnitz“ ist kurz und knapp: „Blamabel!“ ag