Elbmosaik: Bewohner wünschen sich "bunteres" Quartier

131212BGZ2Neugraben –  Noch ist deshalb keine einzige neue Wohnung entstanden. Aber die Entscheidung des Senats, Entwicklung und Vermarktung der neuen Wohnquartiere Elbmosaik und

Röttiger-Kaserne in die Hände des kreativen IBA-Teams zu geben, hat sich schon jetzt gelohnt.

Knapp 150 Bürger, darunter Bewohner der ersten Häuser im Elbmosaik, aber auch Nachbarn aus den umliegenden Stadtteilen und sogar „Elbmarsch-Pioniere“ vom Nordufer der Elbe erlebten im BGZ Neugraben eine neue Qualität der Stadtplanung.

Statt der üblichen Rituale und restriktiven Regularien eines Bebauungsplanverfahrens erlebten sie echte Bürgerbeteiligung. Bezirksamtsleiter Thomas Völsch begrüßte die Bürger kurz und knapp, darauf erläuterte IBA-Planerin Karen Pein in wenigen Sätzen, wie man das Quartier nördlich des S-Bahnhofs Neugraben entwickeln könnte, es folgte eine Handvoll Investoren, die im Schnelldurchgang ihre aktuellen Projekte vorstellten. Und dann hatten die Bürger das Wort.

Die Bürger, die schon im Elbmosaik wohnen, plagen vor allem Alltagssorgen. Das wurde immer wieder deutlich. So hätten Anwohner der Gösselweide gerne einen Zaun zwischen ihrem Grundstück und der kleinen Wohnstraße. Viel Verkehr ist da nicht, trotzdem sorgen sie sich um die Sicherheit ihrer Kinder – vor allem weil in der Nachbarschaft gerade mit dem Bau eines  größeren Mietshauses begonnen worden ist. Da müsse man eigentlich ständig auf die Kinder aufpassen.

Ein Vater sagte: „Wir hätten gerne Sandkiste, Schaukel, Bank und einen Zaun drumherum.“ Der Plan, im Bereich des bestehenden Parks westlich des BGZ auch eine „Spielzeile“ einzurichten, lockt sie wenig. Wenn in absehbarer Zeit auch die westlichen Quartiere des Elbmosaiks entwickelt werden, führe die hauptsächlich genutzte Straße dorthin direkt an dieser Spielzeile vorbei.

Andere Anwohner beklagten die schlechte Anbindung an das Neugrabener Zentrum, aber auch an das benachbarte alte Neugrabener Dorf. Besonders ärgerlich: Es gebe keine barrierefreie Route für Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen rüber ins Neugrabener Zentrum. Bezirksamtsleiter Völsch versprach, sich um einige der Punkte zu kümmern und den Bürgern auch Antworten zu geben. Einiges müsse wohl auch noch einmal „neu gedacht“ werden, sagte Karen Pein.

Bis auf den FDP’ler Günter Rosenberger, der sich allerdings nicht als Politiker zu erkennen gab, hielten sich alle anderen Bezirksabgeordneten und Fachausschussmitglieder an diesem Abend zurück. Und das war auch gut so.

Erfreulich: Nicht nur dieser Abend im BGZ war wichtig für das Gemeinschaftsgefühl im Elbmosaik. Dafür wollen auch Jens Trautmann und Stefan Monsees sorgen. Sie haben die Initiative „Wir im Elbmosaik“ gegründet. 131212BGZ1Das fing mit Gesprächen unter Nachbarn an, setzten sich mit Grillabenden und schließlich einem Sommerfest fort. Jetzt hat die Initiative sogar gemeinsame Ziele formuliert: Sie bekennt sich zu Neugraben, will dafür aber auch eine gute Anbindung das Zentrum.

Trautmann: „Für uns ganz wichtig: Wir leben jetzt! Unsere Kinder sind jetzt Kinder. Und deshalb wollen wir einen schnellen Ausbau des Elbmosaiks und einer besseren Infrastruktur. Wir wollen nicht, dass unsere Kinder erstmal nur auf einer großen Baustelle leben.“ Und die Initiative wünscht sich ein „großzügiges, buntes, naturbezogenes Wohnquartier“ – und keine graue Einheitsarchitektur. Trautmann und Monsees sind per Mail unter elbmosaik@live.de zu erreichen. Ag