Nächster Flop: Niemand will die Drehbrücke bauen

130509BiHaHarburg – Der Drehbrücken-Flop ist unvergessen. Rechtzeitig zum Beginn der Internationalen Bauausstellung am 23. März 2013 sollten Besucher, aber

auch Anwohner vom Kanalplatz trockenen Fußes über den Lotsekanal zur Schlossinsel gelangen. Doch dann stellte sich zuerst heraus, dass die solarbetriebene Drehbrücke zu dem ausgelobten Preis nie und nimmer gebaut werden könnte. Da hatten sich die Experten vom Landesbetrieb Straßen, Brücken, Gewässer gründlich verschätzt.

Danach wurde hektisch nach einem Ersatz für die Brücke gesucht, die vom Kanalplatz (Foto) aus das Wasser zur Lotsekaipromenade überspannen soll. Einmal war eine Pontonbrücke der große Favorit, dann sollten die IBA-Gäste per Rikscha auf die Schlossinsel gekarrt werden. Schließlich wurde ein großer Ballon vom Winde verweht. Fehlte nur noch, dass jemand eine Hängebrücke à la Dschungelcamp vorgeschlagen hätte.

Aus allem wurde nichts, dafür startete der Landesbetrieb einen neuen Versuch. Er formulierte eine Ausschreibung, wieder mit einer Preisgrenze, diesmal allerdings mit geringeren Wünschen. Irgendeine einfache, möglichst billige Brücke sollte für Harburg reichen. Aber auch diesmal bekleckerte sich der Landesbetrieb nicht gerade mit Ruhm: Nach Ende der Ausschreibungsfrist gab Baudezernent Jörg Penner jetzt bekannt, dass sich kein einiges Unternehmen gemeldet habe. Kommentar von CDU-Chef Ralf-Dieter Fischer: „Dieser Landesbetrieb, das ist schon ein merkwürdiger Haufen.“ Was nun? Bleibt die Brücke damit eine Fata Morgana?

„Nein“, sagt Penner: „Wir werden das Ingenieurbüro Grassl zu Sondierungsgesprächen mit anderen Interessenten auffordern.“ Grassl hatte den ursprünglichen Entwurf für die Drehbrücke gemacht. Jetzt soll es womöglich doch noch eine Drehbrücke werden, allerdings in stark abgespeckter Version. ag