Lehmsofa: Die GSH baute sich ein Schmuckstück selbst

130920LehmsofaHarburg – Zunächst waren da im Eingangsbereich der Goethe-Schule-Harburg (GSH) nur ein paar Ecken. Ecken, wie sie es wohl in jedem öffentlichen Gebäude gibt. Ungestaltet,

wenig genutzt, nicht sehr ansehnlich, eben nur Ecken. Aber dann gab es eine Idee – und daraus hat sich ein Gemeinschaftsprojekt von Schülern, Lehrern und einem außergewöhnlichen Künstlerpaar entwickelt. Jetzt hat die GSH sehenswerte, einzigartige Ecken, zwei Sitzbänke aus Lehm, dekoriert mit herrlich anzusehenden Mosaiken.

Die Geschichte dieser „Sofas“ beginnt eigentlich schon vor mehr als zehn Jahren. Damals gab es an der GSH (die Abkürzung stand noch für Gesamtschule Harburg) einen Schüler namens Jan Barnick. Er war auf der Suche nach dem Material, mit dem er sich am besten ausdrücke, wie er seine Kreativität anschaulich machen konnte. Er versuchte es mit Holz und Metall, später mit elektronischen Bauteilen, schließlich landete er bei Lehm. Nach seinem Studium der angewandten Freizeitwissenschaften vertiefte er seine Liebe zum Lehm auf Riesen nach Mexiko, Nicaragua und Argentinien.

Inzwischen lebt er mit seiner Frau, der Künstlerin Andrea Tizziani in Leipzig. Dort gründeten sie das „Lehmolandia“ – Lehmatelier, Ausstellungsraum, Laden und  Lehmbauschule in einem. Barnick: „Unsere Mission ist es, diese wunderbaren, seit Urzeiten bekannten, bewährten und trotzdem hochaktuellen Kenntnisse, Techniken und Materialien anzuwenden und weiterzugeben.“

Eines Tages hörten die beiden von den Ecken in der GSH, und schon gab es ein „Lehmnetzwerk“ aus den Barnicks, Schulleiterin Heidrun Pfeiffer, den Kunsttlehrerin Martina Häckel und Svenja Friedrich und den Schülerinnen und Schülern der Kunstklasse im Jahrgang 7. Gemeinsam haben sie die Ecken mit einem Kunstwerk aus Lehm und Mosaiksteinchen mit Leben gefüllt. ag

Infos unter www.lehmolandia.de