Nach Streit um Geld: SPD und Rieckhof haben sich wieder lieb

130903RieckhofHarburg – Die SPD und der Rieckhof haben sich wieder lieb! Im Fachausschuss der Bezirksversammlung, der sich unter anderem auch mit Kultur beschäftigt, herrschte

jedenfalls Friede, Freude, Eierkuchen. Rieckhof-Geschäftsführer Jörn Hansen saß völlig entspannt neben dem Ausschussvorsitzenden Heinz Beeken (SPD), der ihm immerhin mal die zweckentfremdete Verwendung von Steuergeld und damit eine Straftat vorgeworfen hatte.

Aber das scheint vorerst Schnee von gestern zu sein.

Seit die SPD ihm die Zuschüsse für die offene Kinder- und Jugendarbeit gestrichen hat, muss Hansen mit 35.000 Euro weniger im Jahr auskommen. Im Herbst 2012 hatte Hansen noch vor der Kürzung gewarnt und das Aus für den Rieckhof prophezeit. Jetzt hat er jeden Euro noch einmal umgedreht, einen Sponsor gefunden, den Vertrag für die Musikanlage gekündigt und der Buchhalterin auf eigenen Wunsch ein paar Wochenstunden gestrichen – und schon geht’s.

Finanziell auf Rosen gebettet ist Harburg Stadtteil-Kulturzentrum damit noch lange nicht. Seit seiner Eröffnung Mitte der 80er-Jahre hat sich die Förderung für den Rieckhof nicht erhöht, dabei ist das Geld heute nur noch die Hälfte wert. Aber Hansens Töne sind nach dem heftigen Streit im vergangenen Jahr moderater geworden: „Wir wollen keine Extrawurst. Allerdings können wir nicht unendlich an den Stellschrauben drehen und noch mehr einsparen.“

Trotz der aufwändigen Erneuerung des Feuerschutzes wird der Rieckhof in Kürze weiter zusätzliches Geld brauchen: Das Dach ist undicht, es regnet rein. Hansen: „Es wäre peinlich, wenn eines Tages das Wasser auf die Bühne tropft.“ Aber wie von Holger Reinberg, Leiter des Fachamts Sozialraummanagement, zu hören ist, hat er noch Geld übrig. Ob es reicht, muss  noch geprüft werden.

Reinberg berichtete auch von guten Gesprächen mit dem städtischen Immobilienverwalter Sprinkenhof AG. Der könnte den Rieckhof bald übernehmen und an dessen Betreiber vermieten. Bisher wurde der Rieckhof vom Bezirksamt verwaltet, obwohl dies seine Hochbaufachleute längst eingespart hatte. ag