Bornemannsche Haus wird Rezeption für Boardinghaus

130423BornemanscheHarburg – „Das Bornemann’sche Haus ist eine Perle für Harburg. Pflegt sie bitte!“, mit seinem wie immer lautstark vorgetragenem Appell rannte

Binnenhafen-Original Geerd Fischer vom Karnapp im Stadtplanungsausschuss offene Türen ein. Wie wertvoll das nach dem Rieck-Haus in Bergedorf (1533) wohl zweitälteste profane Gebäude Hamburgs ist, hat nicht nur Dr. Biagia Bongiorno vom Denkmalschutzamt Hamburg erkannt. Auch Arne Weber und sein Geschäftsführer Dr. Ingo Hadrych vom Harburger Unternehmen H.C. Hagemann wissen, was sie da in der Hand haben und wollen das Bornemann’sche Haus (Baujahr 1566) auf jeden Fall erhalten.

Und nicht nur das: Die „Perle“ soll Teil eines Boardinghauses mit bis zu 80 Gästezimmern werden, das H.C. Hagemann auf dem schmalen Grundstück zwischen Harburger Schloßstraße und Kaufhauskanal bauen will. Der Bedarf für Boardinghäuser im Binnenhafen ist offenbar riesig, besonders begehrt sind sie bei Mitarbeiter von Firmen, die für ein paar Wochen oder länger bei einem der Channel-Unternehmen arbeiten – zum Beispiel Airbus-Mitarbeiter aus Toulouse.

Für Ingo Hadrych ist das Boardinghaus mit dem dahinterliegenden Grundstück eine echte Herausforderung. „Wir hatten versucht, von dem benachbarten Areal noch ein Stück dazuzukaufen“, sagt Hadrych. „Das ist uns aber nicht gelungen.“ In der Nachbarschaft soll – wenn auch verspätet – eines der anspruchsvollste IBA-Projekte entstehen: das Wohnquartier am Kaufhauskanal nach den Plänen der international hoch angesehenen Architekten von BIG (Bjarke Ingels Group) aus Kopenhagen.

Da die „Perle“ nicht groß umgebaut werden darf, soll hier vor allem die Rezeption untergebracht werden. Die Zimmer entstehen größtenteils im hinteren vierstöckigen Bau, der sich architektonisch an die BIG-Häuser angleichen soll. Einzig Günter Rosenberger von der FDP gefiel das überhaupt nicht. Er fragte, ob man den Neubau nicht „auf alt trimmen“ könnte. Disneyland im Binnenhafen? Lieber nicht!

Am liebsten würde Hadrych sofort mit dem Bau beginnen. Denn, wenn mit dem Bau des BIG-Quartiers nebenan begonnen worden ist, wird es richtig eng. ag