Grüne unterstützen Bürgerbegehren gegen Massenunterkünfte

120315WetternstrasseNeuland - Die Bürgerinitiative gegen neue Massenunterkünfte für Zuwanderer und Obdachlose im Bezirk Harburg bekommt grüne Unterstützung. In einem einstimmigen Beschluss haben sich sowohl der Kreisvorstand als auch die

Bezirksversammlungsfraktion der Harburger GAL hinter das Bürgerbegehren der Bürgerinitiative Wetternstraße gestellt. Die hatte kürzlich das erste Drittel der benötigten Unterschriften erfolgreich eingereicht. Jetzt müssen Unterschriftenlisten öffentlich ausgelegt werden. Damit tritt das Bürgerbegehren in eine heiße Phase.

Das nahmen Vorstand und Fraktion der GAL Harburg zum Anlass, nochmals ihre Unterstützung für die Bürgerinitiative zu betonen. So werden die Grünen beispielsweise am 31. März in der Neugrabener Marktpassage weitere Unterschriften für das Bürgerbegehren sammeln.

Die Ablehnung der geplanten Massenunterbringung in der Wetternstraße und der Straße Lewenwerder, nur wenige hundert Meter entfernt, erläutern die Vorstandssprecher der Harburger GAL, Britta Herrmann und Peter Schulze so: „Wir Grünen treten für eine menschenwürdige, integrationsfördernde und sozialverträgliche Unterbringung der Wohnungslosen ein. Das kann nur gelingen, wenn man die Menschen in dezentralen, überschaubaren Wohneinheiten in der Mitte der Gesellschaft und nicht bis zu 300 Wohnungslose zusammen in zwei benachbarten Standorten am Stadtrand unterbringt." Es gebe seitens der Harburger Verwaltung alternative Vorschläge zur dezentralen Unterbringung, beispielsweise in Neuenfelde und Marmstorf.
Diese wurden laut GAL ohne nähere Begründung seitens der Sozialbehörde nicht weiterverfolgt.

Kay Wolkau, sozialpolitischer Sprecher der GAL-Fraktion ergänzt: „Eine erfolgreiche Integration der bis zu 300 meist männlichen und alleinstehenden Wohnungslosen kann in einer Siedlung mit rund 100 Einwohnern nicht funktionieren. Das sagt einem eigentlich schon der gesunde Menschenverstand." Deshalb lehne man die Pläne ab und fordert die Sozialbehörde und die Harburger Verwaltung auf, alternative kleinere Standorte nochmals intensiv zu prüfen. zv