Wenig Chancen für ein neues Fest an Harburgs Außenmühle

AMF002Harburg - Das Außenmühlenfest hat sich erledigt. Unter den von der SPD festgesetzten Bedingungen wird sich kein Veranstalter finden, der ein Volksfest dieser Größe und Attraktivität an der Außenmühle organisiert.

Launige Sommerabende wie beim Fest 2010 (Foto) sind vorbei. Davon geht Ernst Hornung (CDU) aus. Dort hat man auch einen weiteren Verdacht. Hornbacher sei den Genossen ein Dorn im Auge, weil er mit dem Chef ihres politischen Gegners, CDU-Kreisvorsitzenden Ralf-Dieter Fischer verwandt ist. Seitens er SPD weist man diese These zurück und verweist auf andere Gelegenheiten, wie den SPD-Flohmarkt, bei dem man mit Hornbacher zusammen arbeitet

Bei der SPD hat man dafür eine andere, ebenso wenig belegbare These. Hornbacher habe das Fest bewusst platzen lassen, weil es sich nicht lohnt. Ein weiterer Vorwurf: Die Anträge für das Fest seien viel zu spät eingegangen. Hornbacher hätte wissen müssen, dass das Konzept nicht genehmigt werden wird. Die SPD habe schon vor dem letzten Außenmühlenfest klar gemacht, dass ein Zaun nicht die Zustimmung findet.

Erstaunlich: Um eine Ausschreibung des Außenmühlenfestes oder einen alternativen Veranstalter hat sich niemand bemüht. Es hat sich auch keiner gemeldet.
Dreh- und Angelpunkt bleiben die Bedingungen für einen Veranstalter. Neben reinen Nutzungsgebühren über einen fünfstelligen Betrag müssen Kosten wie Stadtreinigung oder Verkehrsmaßnahmen bezahlt werden, das ist auch so üblich. Obwohl es, wie die Politik betont, weiter öffentlicher Raum ist, ist der Veranstalter auf dem Veranstaltungsgelände für die Sicherheit zuständig. Die sollte an der Außenmühle durch mehr Sicherheitsleute gewährleistet werden.

Finanziert wird das Fest ausschließlich durch Einnahmen. Öffentliche Fördermittel oder Bürgschaften, wie sie beispielsweise das Binnenhafenfest in geringem Umfang bekommt, gibt es für das Fest an der Außenmühle nicht.

Die Bereitschaft in Harburg als Sponsor aufzutreten, ist dagegen eher klein. Das Image Harburgs ist schlichtweg schlecht. Mit diesem Problem kämpft nicht nur das Außenmühlenfest. Auf dem Schwarzenberg erlebt die Schützengilde seit Jahren, dass immer weniger Schausteller dazu zu bewegen sind nach Harburg zu kommen. Gleiche Probleme gibt es beim Weihnachtsmarkt oder gab es beim Rathausfest.

Am Ende decken beim Außenmühlenfest, so heißt es aus dem Umfeld des Veranstalters, die Standgebühren nicht einmal die Hälfte der Kosten. Das erklärt auch das Problem. Werden Getränke in so großem Umfang wie in vergangenen Jahren mit zu dem Fest gebracht, ist die Finanzierung nicht zu wuppen. Die Schausteller haben vermutlich wenig Lust am Wochenende hinter ihren Ständen zu stehen, das Programm zu finanzieren und zuzugucken, wie vor der Bühne das Discounter-Bier getrunken wird.

Hornbacher selbst macht das Problem auch daran fest, dass die Supermärkte und Kioske in der Umgebung sich auf Großeinkäufe einstellen. Veränderte Ladenöffnungszeiten haben dazu beigetragen, dass sowohl am Freitag, wie am Sonnabend die Versorgung mit Billiggetränken bis in die späten Abendstunden gesichert ist. zv

 

Wie es 2010 an der Außenmühle aussah hier in der Bildgalerie