Verrosteter "Gloria D" droht die Zwangsverschrottung

101110gloria Binnenhafen- Das Butterfahrtenschiff "Gloria D" dümpelt noch immer im Harburger Binnenhafen. Und das obwohl die Hamburg Port Authority (HPA) seit Jahren die Eigentümergemeinschaft auffordert, das rostige Schiff zu entfernen. Doch

die zeigen sich äußerst resistent. Die Gloria sorgt, seit sie im Jahr 2005 einen freien Liegplatz zugewiesen bekam, nur für Ärger.

Im Jahr 2006 machte die HPA erstmals Ernst. Mit der Erlassung einer wasserbehördlichen Ordnungsverfügung wurden die Eigentümer angewiesen den Hafen endlich zu verlassen. "Da dies nicht der Fall war, haben wir ein Zwangsgeld erhoben. Dies wurde aber bis heute nicht gezahlt", so Alexander Schwertner, Sprecher der HPA.

Letztes Jahr wurde ein angeblicher Verkauf in Richtung Polen bekannt, der Deal kam aber aus unbekannten Gründen nicht zustande. Wenn sich die Eigentümer weiter sträuben zu zahlen oder die Gloria zu verschrotten, so könnte es zu einem Ersatzvorhaben kommen. Dann würde die HPA eigenhändig das Schiff verschrotten.

Schwertner sagt: "Ein Ersatzvorhaben ist jedoch ein längjähriges Verfahren. Zudem müsste der Steuerzahler für die Kosten der Verschrottung aufkommen." Was aber letzlich mit der "Gloria" passieren wird, konnte auch Schwertner nicht sagen.

Pikant: Im Zuge des Schlossinselprojekts "BalanceBay" gibt die HPA auch den Liegeplatz Ende des Jahres, an den Bezirk Harburg ab. Was das bedeutet, erklärt Schwertner: "Dann sind wir von der HPA, nur noch für die nautische Sicherheit zuständig. Alle anderen Probleme muss dann der Bezirk lösen." Laut Schwertner ist das Schiff für den Hafen, zumindest kein Risiko: "Das ist natürlich besonders wichtig. An ihrem derzeitigen Standort, stellt sie weder für das Wasser noch für das Umland, eine Gefahr dar."

Direkt neben der "Gloria" rollen täglich die Bagger. Auf der Schloßinsel werden mit dem BalanceBay- Projekt, 160 neue Miet- und Eigentumswohnungen gebaut. Die Zielgruppe: Ambitioniertes Klientel. Da passt ein rostiges Butterfahrtenschiff so garnicht ins Bild. (pw)