Heimfeld: Zoff um "Villengebiet" ist vorprogrammiert

101104VillaHeimfeld - Es steht Zoff an, wenn am 11. November in der Aula des Heisenberg-Gymnasiums über die Änderung des Bebauungsplans des Heimfelder Villengebietes diskutiert wird.

Die Behörde will zukünftig in der Gegend, die etwa 600 Grundstücke umfasst, nur noch Neubauten mit maximal zwei Wohneinheiten zulassen. So soll der Charakter der Villengegend erhalten bleiben. Ausgenommen ist der Eißendorfer Pferdeweg. Dort sollen bis zu sechs Wohnungen pro Haus zugelassen bleiben.

Gegen die Änderung des B-Plans macht einer der Anwohner ganz besonders mobil. Matthias Wolpers sieht auf die Grundstückseigentümer Einbußen des Privatvermögens zukommen. In einem Rundschreiben an die betroffenen Anwohner fordert er auf zu der Diskussionsveranstaltung der Behörde zu kommen. Das die Grundstücke mit einer Mehrfamilienhausbebauung mehr wert sind, weiß er. Wolpers selbst hat in der Gegend am Milchgrund, im Haselhain oder am Waldschlösschen bereit solche Projekte realisiert. Zahlreiche Anlieger sind dagegen vergeblich Sturm gelaufen. Wolpers selbst plant ein weiteres Projekt. Es gibt auch Anfragen anderer Grundstückseigentümer beim Bezirksamt, die ihr Gebäude abreißen und ein Mehrfamilienhaus errichten möchten.

Die neuen Gebäude werden die Gegend verändern, glaubt die Behörde. In die neu erstellten Gebäude waren zunächst keine Mieter oder Eigentümer mit Kindern eingezogen. Dabei hatte gerade die Gegend in Heimfeld in den vergangenen Jahren junge, gut situierte Familien angezogen. Der Einzelhandel oder Vereine wie die TGH partizipierten davon. "Das war in den ersten Häusern am Milchgrund so", sagt Wolpers. "Am Haselhain sind bislang nur Familien mit Kindern eingezogen." Er selbst wittert ein "Politikum". "Es ist schon erstaunlich, was für ein Aufriss gemacht wirkt", meint Wolpers. "Dabei sind es nur eine handvoll Grundstücke, die sich für eine abweichende Bebauung mit mehr Wohneinheiten eignen." Diese, so seine Prognose, werden zerteilt. "Dann hat man auch kein Villengebiet mehr, sondern eine kleinteilige Zweifamilienhausbebauung", sagt Wolpers. Ohnehin werde sich das Bild ändern. "Am Corduaweg habe ich einen Bauantrag für ein Gebäude mit vier Wohnungen eingereicht, der abgelehnt wurde", sagt er. "Mit zwei Wohnungen wird das selbe Gebäude in selben Umfang und Größe und mit einer gleich großen Tiefgarage zugelassen. Habe ich zwei separate Treppenhäuser mit verschiedenen Eingängen im Haus, würde es auch genehmigt."

"Das Plangebiet ist zu einem bedeutenden Anteil durch eine villenartige Bebauung in offener Bauweise mit gartenbezogenem Wohnen und altem Baumbestand gekennzeichnet", argumentiert die Behörde. Die Ansage: "Die Ausweisung von Flächen mit einer höchstzulässigen Zahl der Wohnungen in Wohngebäuden gemäß § 9 Absatz 1 Nr. 6 BauGB soll die städtebauliche Eigenart des Gebiets mit seinen ortsbildprägenden Baustrukturen weitgehend erhalten." zv

Hier der Link zur Information über die öffentliche Plandiskussion :

http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/2580114/2010-10-20-harburg-plandiskussion-villengebiet-heimfeld.html