Rettung des Niels-Stensen-Gymnasiums ist gescheitert
Das Niels-Stensen-Gymnasium. Dort soll die katholische Schule Harburg einziehen. Foto: André Zand-Vakili

Rettung des Niels-Stensen-Gymnasiums ist gescheitert

Harburg - Der Rettungsversuch für das Niels-Stensen-Gymnasium ist gescheitert. Das teilte Erzbischof Stefan Heße den

Initiatoren der Initiative Hamburger Genossenschaft, Christian Bernzen und Nikolas Hill, am Donnerstag mit, dass es keine weiteren Gespräche mit der Initiative geben wird. Damit ist der Versuch gescheitert, die von der Schließung betroffenen katholischen Schulen in Hamburg im Rahmen eines Pilotprojektes zu übernehmen. Gleichzeitig kündigte der Erzbischof an, dass die katholischen Schule Neugraben zur Grund- und Stadtteilschule ausgebaut werden und die katholischen Schule Harburg in das Gebäude des Niels-Stensen-Gymnasiums ziehen soll. Sie galten bislang als von einer Schließung gefährdet.

Das Erzbistum hatte das Konzept der Initiative nicht als tragfähig gesehen. Es sah vor, dass die Initiative als Betreiber fungiert, das Erzbistum aber weiter Trägerr der Schulen bleibt. Die Initiative sah darin ein "ein fundiertes schulfachliches und ein solides und konservativ gerechnetes Finanzierungskonzept für Bau und Betrieb der Schulen". Die Gremien des Erzbistums, darunter der Kirchensteuerrat oder der Priesterrat, aber auch Gesamtelternrat, sahen das nicht. Unter anderem wurde kritisiert, dass das finanzielle Risiko des Pilotprojekts beim Erzbistum bleibt. „Das von den Initiatoren am 24. Juni vorgelegte Rahmenprogramm verdeutlicht aus unserer Sicht, aus der Sicht aller externen und internen Experten, der kirchlichen Gremienvertreter, der Gesamtmitarbeitervertretung und der Schulleitungen weder die in Aussicht gestellte operative Tragfähigkeit einzelner ‚Pilotschulen', noch zeigt es konkret auf, wie die dringend notwendigen Investitionen in Millionenhöhe an den betroffenen Standorten wirklich geschultert werden können", heißt es im Brief des Erbischofs an Eltern und Mitarbeiter der betroffenen Schulen.

Heße betonte, dass er es als seine Aufgabe ansehe, die massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die die vielfältige Pastoral unseres ganzen Bistums elementar gefährden, sowie die mir hinterlassenen enormen Sanierungsbedarfe an den Schulstandorten konkret anzupacken. Er werde es als verantwortlicher Erzbischof nicht zulassen, dass man mit einem "weiter so" sich vor der jetzt notwendigen Entscheidung "drücken und dadurch Stück für Stück zukünftige Handlungsspielräume verliert".

Die Initiative, bei der man von der Entscheidung "tief enttäuscht" sei, sieht das anders. Man habe ein "fundiertes schulfachliches und ein solide und konservativ gerechnetes Finanzierungskonzept" vorgelegt. Erzbischof Heße und seine Verwaltung setzten mit dem "Ausschlagen des Hilfsangebotes vieler engagierter Katholiken und der Hamburger Zivilgesellschaft seinen destrukiven Kurs fort".

Der Hintergrund der bereits im Januar angekündigten Schulschließungen ist die finanzielle Lage des Erzbistums. Es hat sich bereits ein Schuldenberg von rund 80   Millionen Euro aufgehäuft, der sich ohne Einsparungen in den kommenden Jahren nach Einschätzung der Unternehmensberatung Ernst & Young deutlich auf rund 250 Millionen Euro erhöhen würde.

Bislang betreibt das Erzbistum als größter privater Schulträger in Hamburg 18 Grund- und Stadtteilschulen sowie drei Gymnasien. zv