Politik will Schwimmhalle in Harburg zustimmen - Aber!
Die Mitstreiter des Bürgerbegehrens bei der Abgabe der Unterschriftenlisten im Harburger Rathaus. Foto: Christian Bittcher

Politik will Schwimmhalle in Harburg zustimmen - Aber!

Harburg - Im Rahmen einer Sondersitzung des zuständigen Fachausschusses der Bezirksversammlung sollen am 23. Mai die Vertreter der erfolgreichen

Initiative Yes - We Swim angehört werden, um ihre Vorstellungen vorzustellen. Die Initiative hatte 3586 Unterschriften von Harburgern gesammelt, die sich für den Bau einer Schwimmhalle im Innenstadtbereich von Harburg aussprechen.

Die Anhörung ist Teil eines Verfahrens,  bei dem die Bezirkspolitik den Initiatoren die Zustimmung zu dem Anliegen geben will. Bis auf die SPD hatten sich alle Parteien schnell darauf geeinigt, die Initiative zu unterstützen. Das hat aber offenbar mehr taktische Gründe. Würde die Bezirksversammlung das Ansinnen der Initiative ablehnen, würde es einen Bürgerentscheid geben. Und der ist teuer. Beim Bezirksamt geht man von Kosten von rund 200.000 Euro aus. Bezahlt werden müsste das aus dem Etat des Bezirksamtes. "Das können wir uns nicht leisten", sagt Ralf-Dieter Fischer, Fraktionsvorsitzender der CDU.

Schon deshalb werde zugestimmt. Zumal die Zustimmung für die Bezirksversammlung mit keinerlei Verpflichtung verbunden ist, anschließend die Vorstellungen der Initiative umzusetzen. Dafür sind die Fachbehörde in Hamburg und Bäderland zuständig. Und die sind in dem Fall weder an der Entscheidung der Bezirksversammlung, noch an dem Bürgerbegehren gebunden. Das es keine Schwimmhalle für Harburg geben wird, wurde von dort bereits signalisiert.

Das scheint auch die Bezirksversammlung zu wissen. Denn würde tatsächlich der Bau einer Schwimmhalle im Bezirk anstehen, gebe es deutlich unterschiedliche Meinungen darüber, wo gebaut wird. Das Harburger Kerngebiet haben dabei viele Bezirkspolitiker überhaupt nicht im Auge. Vielmehr würde man dann den Bau einer Schwimmhalle im Bereich Süderelbe favorisieren. Der Grund ist einfach. Dort entstehen die großen Neubaugebiete. Dort wird es massenhaft Zuzug und damit einen Bevölkerungsanstieg geben. "Es werden auch viele Migranten dort hinziehen", weiß ein Politiker. "In der Bevölkerungsgruppe ist der Nichtschwimmeranteil besonders hoch." Eine Schwimmhalle, in der im Sinne der Initiatoren Kindern das schwimmen beigebracht wird, wäre deshalb dort am sinnvollsten. zv