Probe-Wochenende der Musical Kids: Heiße Phase für "Anouk"
Probe der Musical Kids: Die tollen Kostüme - wie die der Fische und des Oktopus - stammen wieder von Bettina Eichblatt. Foto: privat/Jan Schröder

Probe-Wochenende der Musical Kids: Heiße Phase für "Anouk"

Vahrendorf - An normalen Wochenenden herrscht Ruhe in den Räumen der Grundschule Vahrendorf. Aber jetzt ist hier alles anders: Im Werkraum

entstehen aus Gitterdraht und Pappmaché knapp zwei Meter große Kakteen. In den Fluren wird gehämmert, gebohrt und gesägt und es sind bereits die Grundgerüste eines Berges, einer Hängebrücke und einer Windmühle zu erkennen. Zwei Klassenräume haben sich in Nähwerkstätten verwandelt.


{image}In der Aula tanzen bunte Fische zu Techno-Rhythmen während in den Ecken zahlreiche Kinder und Jugendliche konzentriert mit Mappen sitzen und ihre Texte lernen. Die Musical Kids Hamburg haben die Grundschule in Beschlag genommen und läuten mit ihrem Probe-Wochenende die heiße Phase der Vorbereitung für ihr neues Stück „Anouk" ein.

Das Team um Leiter und Autor Uwe Heynitz will die Zuschauer mit „Anouk" in eine fantastische Welt entführen. Ein an Flugangst leidender Katzenzyklop, ein Waisenmädchen auf seiner verzweifelten Suche nach dem Meer und der mächtige Konzern „Oktopus“, der die Lebenswelt der Menschen steuert: Das sind nur einige der Zutaten für das neue Stück der Musical Kids Hamburg. Dass für die Musik ein Live-Orchester sorgt, dürften die Besucher der vergangenen Aufführungen dieser Gruppe im Harburger Theater zwar schon kennen.

{image}Aber mit der Inszenierung sprengen sie alles, was die Zuschauer bisher von dieser jungen Truppe gesehen und erlebt haben. Denn das Theater verwandelt sich von der Bühne bis zur letzten Reihe im Zuschauerraum in eine atemberaubende Unterwasserlandschaft. Und die Darsteller nehmen das Publikum am 14. und 15. Februar im Harburger Theater mit auf eine phantastische Reise durch eine sich auflösende Welt.

In diesem modernen und bildgewaltigen Märchen erzählen die Musical Kids Hamburg die Geschichte der kleinen Anouk, die das Meer finden muss, um wieder gesund zu werden und die Wirklichkeit zu retten. Die Geschichte beginnt in einer nicht allzu fernen Zukunft in einem Waisenhaus. Anouk ist enttäuscht von ihren Freunden, da diese pausenlos auf ihre Handys starren, chatten oder Computerspiele spielen. Alles dreht sich nur noch um Likes / Dislikes und den eigenen Status, der auf einem immer sichtbaren Screen gezeigt wird. Was die Kinder nicht wissen: Ihr ganzes „virtuelles" Leben wird von einem mächtigen Konzern namens „Oktopus" gesteuert, dessen bösartige Chefin Chleo die Kontrolle über die Welt anstrebt.

{image}Als Chleo mitbekommt, dass Anouk sich dem von ihr gewünschten Verhalten verweigert und sich der Kontrolle durch „Oktopus“ entzieht, verabreicht sie ihr ein Gift, das sie umbringen wird und dessen Wirkung nur durch Meerwasser neutralisiert werden kann. Und so macht sich Anouk - nicht wissend, ob es überhaupt einen Ozean gibt - auf die Suche nach dem Meer. Außerhalb des Waisenhauses stellt sie entsetzt fest, dass die Wirklichkeit im Begriff ist, sich aufzulösen. Die Erde zerfällt und niemand weiß, ob es überhaupt noch ein Meer gibt. Auf ihrem Weg begegnet sie phantastischen Fabelwesen wie dem Nebelkind, der sterbenden Königin oder dem fliegenden Katzenzyklopen Bernie, und sie muss einige heftige Abenteuer bestehen, bis sie - schon gezeichnet durch das Gift - am Ende ihrer Kräfte ist und von Weitem das für sie unerreichbare Meer sehen kann. Vollkommen verzweifelt will sie aufgeben. Da erhält sie Hilfe von einer Person, die sie noch nie gesehen hat und die ihr dennoch immer ganz nahe war.

„Anouk ist sehr bunt und schillernd: Wir führen die Zuschauer in eine bunte Welt voller Phantasiegestalten, allen voran der an Flugangst leidende Katzenzyklop Barnie, der ein Flugzeug besitzt, mit dem er nach Afrika fliegen möchte, weil dort Katzen Könige sein sollen“, erzählt Uwe Heynitz: „Anouk ist aber auch nachdenklich und philosophisch und hat einen ernsten Background.“ Denn bei der Geschichte um den Global Player „Oktopus“ und eine Welt, in der fast alles nur noch virtuell passiert und in der sich die Wirklichkeit langsam auflöst sind Parallelen zur aktuellen Lebenswelt vieler Menschen - ob jung oder alt - durchaus beabsichtigt. Das neue Theaterstück der Musical Kids verspricht damit nicht nur ein umwerfendes Ergebnis für Augen und Ohren - es soll auch den Verstand begeistern und zum Nachdenken anregen. Und Uwe Heynitz betont: „Bei ,Anouk und ihre Reise ans Meer’ sind die Zuschauer mehr als nur Gäste. Ob mitten im Ozean oder der Nebelwüste: Sie sind ganz dicht am Geschehen und tragen aktiv zum Verlauf der Geschichte bei.“

Für die Kostüme konnte die bekannte Stelzen- und Performancekünstlerin Bettina Eichblatt („Oakleaf Creativity“) gewonnen werden, für das Bühnenbild sorgt wie schon in den letzten Produktionen Susanne Körösi, für die Lichttechnik Julius Zerwer. Die von Uwe Heynitz komponierten Popsongs sind zeitlos schön und werden live gespielt vom Universe Sound Orchestra.

Anouk wird am Mittwoch, 14. Februar, und am Donnerstag, 15. Februar, jeweils um 18 Uhr im Harburger Theater, Museumsplatz 2 aufgeführt. Die Tickets kosten für Kinder bis 16 Jahre neun Euro plus 10 Prozent Vorverkaufgebühr. Erwachsene zahlen 13 Euro plus 10 Prozent Vorverkaufsgebühr. Die Tickets gibt es im Vorverkauf bei der Konzertkasse im Phoenix-Center Telefon 0 40/76 75 86 86 oder mit einem Klick hier über den Ticketshop der Musical Kids.   (cb)