Apfelernte
Maren Holst und Dirk Feindt verkaufen ihre Äpfel aus dem Alten Land auf dem Harburger wochenmarkt. Foto: Christian Bittcher

Schlechte Apfelernte: Kunden müssen tiefer in die Tasche greifen

Harburg - Frost im Frühjahr und Hagel im Sommer: Die Obstbauern erwarten in diesem Jahr eine deutlich geringere Apfel-Ernte. "Es hängen

deutlich weniger Äpfel an den Bäumen als normalerweise", sagt Dirk Feindt, vom Obsthof Feindt in Jork-Neuenschleuse gegenüber Harburg-aktuell. Im Bundesdurchschnitt wird die Menge nach Meinung der Experten um knapp 50 Prozent zurückgehen. Verbraucher müssen demnächst beim Apfel-Kauf also tiefer in die Tasche greifen.

{image}Während einige Ernteanbaugebiete in Deutschland, wie etwa am Bodensee mit Einbußen von über 60 Prozent rechnen, wird das Alte Land vermutlich mit einem "blauen Auge" davon kommen. "Die Produzenten aus dem Alten Land rechnen mit etwa einem Drittel weniger Ernte-Ertrag", sagt Feindt, der seine Ware ebenso wie weitere Produzenten aus dem Obstanbaugebiet Altes Land auf dem Harburger Wochenmarkt verkauft. Ebenso wie er haben auch andere Obstbauern im Alten Land eine Frostschutzberegnungs-Anlage, die die Bäume vor dem Frost schützt. Sonst hätte es vermutlich auch im Alten Land einen noch drastischeren Rückgang gegeben.

Das bestätigt auch Obst-Experte Matthias Görgens: "Zwischen Harburg und Cuxhaven wurden im Vorjahr auf 9000 Hektar 334.000 Tonnen Äpfel geerntet. In diesem Jahr werden es rund 215.000 Tonnen, also etwa 35 Prozent weniger, sein", sagte der stellvertretende Leiter des Obstbauzentrums in Jork auf Anfrage von Harburg-Aktuell. Trotz der geringeren Menge wird laut Görgens eine gute Qualität der Äpfel erwartet.

Wie stark sich die schlechte Ernte auf den Preis auswirkt steht noch nicht endgültig fest, denn die Ernte der meisten Sorten wie Elstar, Boskoop und Braeburn beginnt erst Mitte September. Lediglich der neue Delba ist schon jetzt auf dem Harburger Wochenmarkt erhältlich. Markthändlerin Ingrid Holst vom Obsthof Holst in Jork-Hove rechnet damit, das sich die Preise um etwa 10 Prozent erhöhen werden. "Im Vorjahr habe ich das Kilogramm Delba für 2,20 Euro verkauft. In diesem Jahr muss ich 2,50 Euro nehmen", sagt Ingrid Holst gegenüber Harburg-aktuell.

Mit der aktuellen Ernte bei den Äpfeln setzt sich laut Ingrid Holst der diesjährige Trend der schlechten Ernten und höheren Preise fort: "Auch bei den Zwetschgen und Kirschen haben die Einbußen bei den Ernten zu höheren Preisen geführt", sagt Ingrid Holst.  (cb){image}