Sperrung des Wirtschaftswegs beschäftigt die Politik
Dieser namenlose Wirtschaftsweg soll dicht gemacht werden. Foto: mag

Sperrung des Wirtschaftswegs beschäftigt die Politik

Rönneburg – Ein beliebter Schleichweg wird dicht gemacht. Wo Autofahrer mal schnell über einen namenlosen Wirtschaftsweg von Langenbek nach Rönneburg

rüber fahren konnten, wo allerdings auch Autos mit WL-Kennzeichen auftauchten, deren Fahrer mal eben den kurzen Weg von der Winsener Straße über Rönneburg nach Meckelfeld nehmen wollten, werden in diesen Tagen Sperrpoller aufgestellt. Sie sollten eigentlich schon gestern am Donnerstag eingegraben werden, doch am Abend war noch nichts zu sehen.

Klar ist schon jetzt: Freuen können sich vor allem die direkten Anwohner der teilweise als verkehrsberuhigter Bereich (maximal erlaubtes Tempo: Schrittgeschwindigkeit) ausgewiesenen Verbindung zwischen Rönneburger Stieg und Rönneburger Freiheit. Durch die engen Wege zwängen sich täglich einige Hundert Fahrzeuge. Bei einer Verkehrszählung im März 2010 wurde zwischen 6 und 19 Uhr immerhin 708 Autos und sieben Lkw oder Busse, obwohl die Durchfahrt für Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 2,8 Tonnen gesperrt ist, registriert. „Schon seit Langem bestand der Missstand, dass der schmale Weg als Schleichweg genutzt wird“, bestätigt denn auch das Bezirksamt.

Andererseits wird das Geschrei groß sein. Die CDU hat schon mal vorsorglich einen Vertreter des Bezirksamts in den Regionalausschuss bestellt. Er soll dort mitteilen, welches Ziel mit der Maßnahme verfolgt wird und ob die Feuerwehr darüber informiert wurde. Im Grunde hätte sich die CDU diesen Antrag sparen können, denn das Bezirksamt hat die meisten  Fragen schon in einer Pressemitteilung beantwortet:  „Die nun erteilte Baugenehmigung und der Baustart zur öffentlich-rechtlichen Unterkunft am Rönneburger Stieg hat den entscheidenden Anlass gegeben, diese Verbindungsstraße dauerhaft für den Autoverkehr zu sperren. Aufgrund der bereits bestehenden Nutzung des Wegs durch Fußgänger und Radfahrer, welche sich in nächster Zeit weiter erhöhen wird, ist die Verkehrssicherheit bei einer zusätzlichen Nutzung mit Autos nicht mehr gewährleistet.“ Im Übrigen sei eine direkte Wegeverbindung für Fahrzeuge zwischen Langenbek und Rönneburg städtebaulich nicht vorgesehen.

Isabel Wiest von den Neuen Liberalen hat sogar eine ausführliche Kleine Anfrage zum Thema eingereicht – verwirrt dabei allerdings mit einigen widersprüchlichen Aussagen: So behauptet sie, der Verkehr in jenem Bereich sei „nahezu ausschließlich gebietsgeneriert“, belegen kann sie das allerdings nicht. Außerdem fürchtet sie, die Sperrung der Wegeverbindung würde ausschließlich den Stadtteil Rönneburg (wo sie selbst wohnt) zusätzlich belasten.
Jetzt will sie unter anderem wissen, ob es in den betroffenen Gebieten eine Bürgerbeteiligung gegeben hat, was sich für Versorgungs- und Rettungsfahrzeuge ändert und wie viele Unfälle es in dem Bereich gegeben hat. ag

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