Bezirk will neues Konzept für den Schwarzenberg entwickeln
Der Schwarzenberg wird nach dem Abbau der Flüchtlingsunterkunft wieder hergerichtet. Foto: André Zand-Vakili

Bezirk will neues Konzept für den Schwarzenberg entwickeln

Harburg – Von der Erstaufnahme für Flüchtlinge müssen nur noch ein paar Reste aufgeräumt werden, Ende Juni wird der Schwarzenberg

wieder den Harburger übergeben. Und dann? Weiter so? Ein paar Jogger, Rentnerinnen, die ihre Fiffies laufen lassen, Junkies auf dem Weg zum Abrigado?

Das Geschrei war groß, als das Flüchtlingscamp aufgebaut wurde. Man nimmt uns unseren zentralen Platz weg, hieß es. War das wirklich so? Selbst die armen Schützen mussten weichen und ihr Festzelt auf dem Rathausplatz aufbauen. Und jetzt? Alles wieder auf Anfang?

Ingo Mönke, 1. Patron der Schützengilde, hat schon verkündet, er wolle gar nicht zurück. „Unser Festzelt gehört ins Herz von Harburg!" Und das ist nun mal der Rathausplatz. Auch die Boule-Spieler haben ein neues Zuhause. Ließen sie früher ihre Kugeln am Rand des großen Runds fliegen, hat ihnen jetzt die Abteilung Stadtgrün des Bezirksamts drei eigene Felder spendiert. Außerdem wird ein neues Beachvolleyball-Feld angelegt.

Das ist offenbar noch lange nicht alles. Aus dem Bezirksamt ist nämlich zu hören, dass das Fachamt Management des öffentlichen Raums vorgeschlagen hat, ein Konzept zur Entwicklung des Schwarzenbergparks in Auftrag zu geben. Ziel soll es sein, den Park als „integralen Bestandteils des Quartiers“ wieder ins Bewusstsein der Bürger zurückzurufen.

Das Fachamt soll sich auch schon Gedanken über die Finanzierung des Konzepts gemacht haben. Es soll aus dem Quartiersfonds bezahlt werden – ein Etat, den es schon länger gibt, der jetzt aber erheblich aufgestockt wurde, um das Zusammenleben und die Kommunikation in den Stadtteilen zu fördern und damit die Integration von Flüchtlingen zu erleichtern. Insgesamt sollen dem Bezirk Harburg jetzt  888.179 Euro aus dem Quartiersfonds zur Verfügung stehen. ag

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Leserbriefe:

Es war ein zentraler Platz, auf dem weit mehr waren als "Rentnerinnen mit Fiffis". Dass der Platz wieder genutzt werden wird, steht außer Frage. Man hat aber in der jahrelangen Umnutzung als Flüchtlingsunterkunft eine bereits eingesetzte Wiederbelebung des Schwarzenbergs unterbrochen, bzw. Teile der Nutzer vertrieben, die in ihrer Gesamtheit die Attraktivität des Platzes ausmachten. Eine Boule-Feld, das nicht mehr auf dem Schwarzenbergplatz, sondern in der angrenzenden Grünanlage gebaut wurde und die schwammige Zahl knapp 900.000 Euro Quartiersfond, bei dem sich der Verfasser ja nicht die Mühe machte rauszukriegen wieviel für den Schwarzenberg investiert werden, sind ja wohl nicht mehr als billiges ein "Trostpflaster". Dazu noch die Formulierung "Reste wegräumen". Das Bild zeigt mehr eine aufwendige und vermutlich sehr teure Komplettsanierung.
Lucas Reichert, Heimfeld