Bremer Straße: Rotlichtampeln sollen Lkw-Raser stoppen

100706BremerStrMarmstorf –  Die Nacht vom 4. auf den 5. Juni werden die Anwohner der Bremer Straße so schnell nicht vergessen: Eine Zollkontrolle an der Autobahnraststätte Stillhorn hatte sich unter den Lkw-Fahrern schnell herumgesprochen und statt der A1 nahmen sie eben die B75. Die ganze Nacht donnerten die 38-Tonner an den Häusern der schon lange genervten Marmstorfer vorbei. „Es war nicht mehr auszuhalten“, sagt Ärztin Dr. Petra Gebhardt, die seit Jahren einen bisher vergeblichen Kampf gegen Lärm und Feinstaub auf der Bremer Straße führt. „Ich habe mich im Pyjama auf die Fahrbahn gestellt und mit der Taschenlampe gewunken. Aber die haben nur gehupt, sind auf die Gegenfahrbahn ausgewichen und mit 80 Sachen und mehr an mir vorbeigebrettert.“
Die Anwohner wollen das alles nicht mehr hinnehmen. Eine erste Diskussion mit Bezirkspolitikern hat sie nicht weitergebracht, deshalb haben sie jetzt nachgehakt. In „Musa’s Grüne Tanne“ haben rund 50 „engagierte Harburger“  Rainer Bliefernicht (CDU), Immo von Eitzen (FDP), Ronald Preuß (GAL) sowie Torsten Fuß und Frank Wiesner (beide SPD) mit ihren Forderungen konfrontiert. Sie wollen, dass jetzt etwas passiert – zum Beispiel weitere Tempo-50-Schilder und Ampeln, die auf Rot schalten, sobald jemand schneller als 50 Stundenkilometer fährt. Immerhin fanden sie Gehör bei Prof. Dr. Heinrich Reincke von der Hamburger Senatskanzlei, der sich nach der Sommerpause mit ihnen zusammensetzen will.
Arzt Dr. Manfred Giensch moderierte den Abend in der „Grünen Tanne“ professionell und  bestätigte aus fachlicher Sicht das, was seine Kollegin Petra Gebhardt und andere schon vorher gesagt hatten: „Lärm macht krank.“ Und deswegen  bestehe dringender Handlungsbedarf. (mz)