Binnenhafen: Spagat zwischen gewerblichem Lärm und wohnen
Im Binnenhafen gibt es eine kritische Nähe zwischen Gewerbe und Wohnungen. Foto: zv

Binnenhafen: Spagat zwischen gewerblichem Lärm und wohnen

Harburg   Die SPD-Fraktion in der Bezirksversammlung begrüßt die Überlegungen der Harburger Stadt- und Landschaftsplaner für weiteren Wohnungsbau

im Binnenhafen. „Dieser Wohnungsbau darf aber vorhandene hafenbezogene Nutzungen nicht verdrängen“, sagt SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Das einzigartige Flair des Binnenhafens sei gerade dadurch entstanden, dass solche Nutzungen auf Wohnen und Gewerbe treffen. Das dürfe nicht gefährdet werden.

Wenn am Wochenende bei der Jöhnk-Werft der Niethammer dröhnt: Ist das für die Bewohner der Schlossinsel nun nervtötender Lärm oder ist es die spezielle Hafenatmosphäre, die den besonderen Reiz von Harburgs neuestem  Stadtquartier ausmacht? Da wird es vermutlich immer zwei Meinungen geben. Wenn aber neue Bauplätze für das Wohnen im Harburger Binnenhafen ausgewiesen werden sollen, reichen subjektive Eindrücke kaum. So etwas können nur Lärmgutachten klären, die dann bei einem positiven Bescheid Teil der rechtlichen Grundlage für Baugenehmigungen werden.

Deshalb hatte das Harburger Baudezernat schon vor Wochen im Stadtplanungsausschuss und jetzt noch einmal in der „Begleitgruppe Binnenhafen“ einen Rahmenplan für weiteren Wohnungsbau im Binnenhafen vorgelegt – um für die einzelnen Standorte lärmtechnische Untersuchungen in Auftrag zu geben.

„Die Planungen im Binnenhafen waren immer darauf ausgerichtet, die Nutzungsmischung zu erhalten und vor allem   hafenbezogenen Nutzungen zu integrieren“, sagt Frank Richter, SPD-Kreischef und Vorsitzender des Stadtplanungsausschusses. Für die SPD bedeute das: Eine Wohnnutzung komme nur in Betracht kommt, wenn dadurch Betriebe wie die Jöhnck-Werft oder Jugend in Arbeit nicht gefährdet würden. Wenn die Lärmuntersuchungen einen Konflikt zwischen Wohnen und Hafenbetrieben ergeben, könne es Wohnen in den betroffenen Bereichen nicht geben.

Jürgen Heimath sieht auch eine Verlagerung der Segelmacherei Raap am Kanalplatz kritisch: „Wenn wir anfangen, alteingesessene Hafenbetriebe herumzuschieben, kommen wir leicht dahin, dass diese komplett aus dem Binnenhafen verschwinden. Und mit ihnen dann vielleicht auch schleichend das Alleinstellungsmerkmal des Binnenhafens. Das wollen wir nicht.“ ag