Bauen wäre zu teuer: Hintder dem Deich bleibt es idyllisch

160202schafeHarburg –  Rein theoretisch könnten auf den Grünflächen nördlich des alten Neuländer Elbdeichs westlich und östlich der A1 rund 280 Wohneinheiten entstehen. Da es sich

aber um alte Spülfelder handelt, die hochgradig mit Schwermetallen kontaminiert sind, und da auch ein völlig neues Abwassersiel gelegt werden müsste, müssten für jede einzelne Wohneinheit – egal ob im Einzelhaus oder im Reihenhaus – erst einmal rund 130.000 Euro auf den Tisch gelegt werden müssen, bevor man überhaupt mit dem Bauen anfangen könnte. Zu diesem vernichtenden Urteil kam Heiko Stolzenburg, Abteilungsleiter „Übergeordnete Planung“ im Harburger Amt für Stadt- und Landschaftsplanung, der das Areal zwischen alten und neuem Elbdeich mal genauer unter die Lupe genommen hat.

Seine Untersuchung ging auf einen Antrag der CDU-Bezirksabgeordneten Ralf-Dieter Fischer, Rainer Bliefernicht und Helga Stöver aus dem April 2014 zurück. Damals waren Fischer & Co. noch Opposition und machten sich regelmäßig einen Spaß daraus, die allein regierende SPD mit Vorschlägen zum Wohnungsbau wenn nicht zu quälen, so doch mindestens aber zu beschäftigen. Denn Vorwurf, man habe in den zehn Jahren, in denen die CDU in Hamburg und auch in Harburg das Sagen hatte, nichts für den Wohnungsbau getan, wollte man nicht auf sich sitzen lassen. So trägt denn der Antrag aus dem April 2014 die geheimnisvolle Bezeichnung „Wohnungsbauinitiative L“. Fischer hatte es sich – warum auch immer –nicht nehmen lassen, römische Zahlen zu wenden. Es war also der 50. Vorschlag der CDU.

Dieser Vorschlag hat schon nach dem ersten Blick kaum Chancen für eine Umsetzung. Allenfalls könne man ein kleine Flächen an der Schule Neuland für 29 Wohneinheiten nutzen – aber auch das wäre sicher nicht optimal. Folgerichtig hat Fischer den Antrag im Stadtplanungsausschuss erstmal für erledigt erklärt. ag

Veröffentlicht 2. Februar 2016