Architektenwettbewerb: Die Linke will nicht mitmachen

160107SeevepHarburg – Rund 100.000 Euro will die Harburger Bezirksversammlung für einen Architektenwettbewerb locker machen, um Vorschläge für eine Verbesserung

der Schmuddel-Einkaufsmeile Seevepassage zu bekommen. Das Geld kommt aus dem Millionenbetrag, den ECE für die politische Zustimmung zur Erweiterung des Phoenix-Centers auf den Tisch legen musste. Die Linke lehnt jetzt die Teilnahme an der Jury für den Wettbewerb ab. „Wir halten den Wettbewerb eher für eine Schaufensterveranstaltung. Eine wirkliche Verbesserung der Innenstadt und Lüneburger Straße wird dadurch nicht stattfinden", meint der Bezirksabgeordnete Sven Peters. Dazu kommt, dass das Jury-Mitglied der Linken ein besserer Zuschauer gewesen wäre. Von den vier Mitgliedern sind nur zwei stimmberechtigt. Sie kommen von der SPD und der CDU.

Jürgen Heimath, Fraktionschef der SPD sieht das natürlich anders – auch wenn er kein Fan von teuren Architektenwettbewerben sei. Im Fall Seevepassage wird er rund 10 Prozent der vorhandenen Mittel verschlingen. Heimath verweist aber auf die verschiedensten Interessen und damit Begehrlichkeiten, die es gibt. „Wir werden durch den Wettbewerb auch eine vernünftige Grundlage bekommen, um festzustellen, ob das vorhandene Geld für die Umsetzung der Vorschläge reichen wird“, sagt er. Wenn nicht, dann könne man gezielt nach weiteren Geldtöpfen suchen, um die Pläne umzusetzen.

Daran glaubt Peters von den Linken nicht. „Einziger Nutznießer der rund 100.000 Euro wird der sein, der sie bekommt. Der Bürger wird nichts davon haben“, glaubt er. Dabei verweist er auf andere Aktivitäten, bei denen in Harburg auf ähnliche Weise viel Geld verplempert wurde. „Am Sand sind ein paar Bänke und rote Segel angeschafft worden, die zwischen den Bäumen hängen“, sagt er. Ein Innenstadtdialog hatte 93.000 Euro gekostet. Dafür wurde Harburg mit wenig sensationellen Ergebnissen „neu gedacht“. Beispielsweise war festgetsellt worden, dass man das  seit Jahre vor sich hingammelnde Harburg-Center nicht vergessen sollte. „Für so etwas wollen wir uns nicht hergeben“, sagt Peters, der vom aktuellen Architektenwettbewerb ein ähnlich belangloses Ergebnis erwartet. Für den sind die Ziele bereits formuliert unter anderem sollen die "Angebote der migrantischen Kultur als starkes Alleinstellungsmerkmal weiterentwickelt werden". zv

Veröffentlicht 7. Januar 2016

Artikel: Diskussion zum Wettbewerb in der Bezirksversammlung