Fischhalle: Café-Projekt von Werner Pfeifer gestoppt

StaderSandLangHarburg – Geht denn in dieser Stadt gar nichts mehr? Jetzt hat der Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) das Projekt „Fischhalle“ von Werner Pfeifer

vorerst gestoppt. Wie berichtet will der NDR-Reporter und Sieger des Harburger Musikpreises, Werner Pfeifer, mit privatem Geld jenen Schuppen  am Kanalplatz im Harburger Binnenhafen aufpeppen, in dem früher die Heuer für Hafenarbeiter ausgezahlt worden war. Pfeifer will dort ein Galerie-Café eröffnen und die Geschichtswerkstatt Harburg und das Büro des MuseumsHafens Harburg beherbergen. Mit diesem Konzept hatte er sich in dem Gebotsverfahren des LIG durchgesetzt.

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Die Fischhalle im Binnenhafen. Foto: zv

Nun hat der LIG mit Schreiben von Montag, 30. November, das Gebotsverfahren aufgehoben. Und so begründet Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde, die Entscheidung des Landesbetriebs: „Das Verfahren wurde aufgehoben, nachdem der erfolgreiche Bieter im Rahmen der danach folgenden Verkaufsverhandlungen versuchte, wesentliche Bestandteile der Ausschreibungsbedingungen wegzuverhandeln und im Konzept geforderte Bedingungen für einen späteren Betrieb der Fischhalle nicht zu leisten in der Lage war.“

Nach Informationen von harburg-aktuell.de geht es unter anderem um die Finanzierung der Geschichtswerkstatt. Die Bezirksversammlung hat gerade eine monatliche Förderung in Höhe von 630 Euro bewilligt, das reicht dem LIG aber nicht. Von einer öffentlichen Förderung sei in dem Konzept von Pfeifer nie die Rede gewesen. Die LIG-Sachbearbeiterin behauptet in einem Schreiben an Pfeifer sogar, er wolle damit „eine Rückzugsposition aufbauen“. Was Pfeifer ärgert: „ Dies könnte man alles in eine Gespräch klären, aber der LIG hat es vorgezogen, das Verfahren aufzuheben, ohne  vorher mit mir darüber zu sprechen.“

Es gab aus Sicht des LIG offenbar noch mehr offene Punkte. Pfeifer: „Es gab mal kurz eine Verunsicherung, weil der neue Vorstand des MuseumsHafena Bedenken wegen des Standorts angemeldet hatte. Diese Bedenken sind aber ausgeräumt und durch ein Schreiben vom 26. November auch dokumentiert.“

Schließlich wirft der LIG Pfeifer, noch keinen Vertrag mit einem Gastronomen vorgelegt zu haben. Ja, es sei nicht ganz einfach gewesen, gibt Pfeifer zu. Er habe Kontakte zu einer Reihe von Interessenten gehabt, die er wegen des langen Wartens auf eine Ausschreibung immer wieder vertrösten musste. Jetzt gebe es aber konkret eine Gastronomin, die schon sehr erfolgreich in Harburg engagiert sei. Mit ihr habe er gerade heute, am Dienstag, Detailfragen geklärt.

Bezirksamtsleiter Thomas Völsch und Baudezernent Jörg Penner waren überrascht, als sie von der Entscheidung des LIG hörten. Völsch: „Das wäre traurig, wenn ein so engagierter Mensch wie Werner Pfeifer mit diesem tollen Projekt scheitern würde.“ Im Übrigen sei der Bezirk zum Beispiel bei der Genehmigung für den Toilettenanbau schon in Vorleistung getreten. Am Abend wollte Jörg Penner noch ein klärendes Gespräch mit der LIG-Spitze führen. ag