Mehrere Gebäude in Harburg werden als Flüchtlingsunterkunft angeboten

151120HausHarburg – Vor gut einem Jahr hatte die Bahn das denkmalgeschützte Backsteinhaus mit 38 Zimmern für schlappe 90.000 Euro angeboten worden. Das klang nach einem Schnäppchen,

war es aber nicht. Denn an der Schlachthofstraße Ecke Großmoordamm, direkt neben der Eisenbahnhauptstrecke – also einem der lautesten Flecken Harburgs – kann man nicht wohnen. Das hält keiner aus.

Nun gibt es aber eine überraschende Wende: Die Firma MAX BAU GmbH hat das Haus gekauft und bietet es jetzt der Sozialbehörde als Unterkunft für Flüchtlinge an. Das ist dank einer Kleinen Anfrage des CDU-Bezirksabgeordneten Martin Hoschützky bekannt geworden. Er hatte sich gewundert, weil ein Zugang zum Gebäude neuerdings gesperrt ist. In diesem Zusammenhang hatte Hoschützky auch nach einer möglichen neuen Nutzung der ehemaligen Arztpraxen gefragt.

In seiner Antwort hat das Bezirksamt auch bestätigt, dass die mögliche Nutzung als Flüchtlingsunterkunft zurzeit geprüft wird – aber auch, dass das Gebäude nach Einschätzung des Harburger Bauamts in keinem guten Zustand ist.

Hoschützky: „Ich muss mich sehr wundern, dass das Angebot überhaupt geprüft wird.“ Das Bauamt habe ihm bestätigt: Selbst nach einer grundlegenden Sanierung sei eine Nutzung als Wohngebäude nicht zulässig. „Da drängt sich doch die Frage auf, ob sich an dieser Einschätzung etwas geändert hat.“ Er selbst hält diesen Standort für völlig ungeeignet – nicht nur wegen der Ballung von zahlreichen Unterkünften auf engstem Raum.

Das ist nicht die einzige Immobilie, die im Bereich Harburg der Behörde als Unterkunft für Flüchtlinge angeboten wird. Laut CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer sind aktuell einige „Glücksritter“ unterwegs, die mehr oder weniger als „Problem-Immobilien“ bezeichnete Gebäude als Flüchtlingsunterkunft anbieten. Dabei sind nach Fischers Kenntnis auch die das Sobottka-Gebäude am Lüneburger Tor, für das vergangenes Jahr noch vollmundig die Eröffnung eines Hotels in diesem Jahr angekündigt worden war. Auch die Devers-Villa an der Buxtehuder Straße soll laut  Fischer für diese Nutzung angeboten worden sein. ag/zv