Gezerre um Beachclub: Ein kleiner Blick hinter die Kulissen

150702BeachclubheldenHarburg – Das reibt man sich verwundert die Augen. Es war so richtig Einsatz und Strippenzieherei nötig, damit der Beachclub am Veritaskai in diesem Jahr aufmachen

konnte. Dabei war schon lange klar gewesen, dass auf dem Areal in bester Lage im Binnenhafen in diesem Jahr kein einziger Spatenstich für das geplante Hotel passiert wäre und das Grundstück brach gelegen hätte. Das haben Jürgen Heimath (SPD) und Ralf-Dieter Fischer (CDU), politisch dicke Freunde in der Großen Koalition, der GroKo im Harburger Rathaus, rausgelassen. Sogar ein Machtwort des Bürgermeisters war nötig, ließ Fischer durchblicken. „In der Finanzbehörde war der Widerstand bis zuletzt groß“, weiß Fischer. Die Behörde fungiert als Eigentümer des Grundstücks.

Aber dann ging es. Blitzschnell hatte Heiko Hornbacher die Veritasbeach mit ihren 4500 Quadratmetern eröffnet, nachdem alle Beteiligten „eingenordet“ und informiert waren. Seit einer Woche sonnen sich die Harburger wieder im Sand auf Liegestühlen unter Palmen und finden es so richtig gut. „Das merkt man an der positiven Resonanz“, sagt Hornbacher, der dabei darauf hinweist, dass es mittlerweile ein Mehrgenerationen- und, in diesen Zeiten ganz wichtig, auch ein Mehrnationalitäten Beachclub ist. Das ist korrekt. Nicht nur das. Der Beachclub ist eine der wenigen Freizeit-Einrichtungen, die Gäste anlockt, die nicht aus dem näheren Harburger Umfeld kommen.

Aber diesmal wird es die wirklich letzte Saison an der Stelle. Der Umzug zum Treidelweg ist so gut wie „eingetütet“. Dort wird der Beachclub kleiner (2500 Quadratmeter). Es wird ein neues Konzept und vielleicht auch punktuell Aktivitäten außerhalb der klassischen Beachclubsaison geben. Und auch an zukünftiger Stelle wird es Probleme geben. Der Beachclub, vielleicht heiß er dann ja „Treidelbeach“ wird wegen der Arbeiten an der Klappbrücke am östlichen Bahnhofskanal vom Binnenhafen für Monate wie abgeschnitten und schwer erreichbar sein. Er wird in nicht klar absehbarer Zeit Einschränkungen wegen der Sanierung der Kaimauer geben. Aber immerhin.

Eine Frage bleibt unbeantwortet. Warum gab es eigentlich das ganze Theater, obwohl klar war, dass in diesem Jahr die Fläche am Veritaskai nicht anders genutzt wird? Eine andere Frage auch: Hätte man sich so ein Theater erlaubt, wenn der Beachclub nicht im Binnenhafen, sondern nördlich der Elbe, beispielsweise in der Hafencity liegen würde? zv