Vor 70 Jahren erlebte Harburg einen der schwersten Bombenangriffe

150307BombHarburg – Es war zweitschwerste Bombenangriff auf Harburg im Zweiten Weltkrieg. Heute vor 70 Jahre, einem Mittwoch, hagelten rund eine halbe Stunden Bomben

auf die Stadt. 207 Menschen fanden damals den Tod. Der Angriff galt der Blohmstraße, der Buxtehuder Straße und einigen Werken im Hafen. Das Helms-Museum, das damals in einer Villa an der Buxtehuder Straße, seine Ausstellungsräume hatte, wurde schwer getroffen. Allein im Hafengebiet, so Berichte von Zeitzeugen, fielen auf engstem Raum rund 500 Bomben. In Heimfeld vernichtete der Luftangriff unter anderem die Volksschule und ein Kino. Am Pferdeweg starben 13 Menschen durch einen Bombentreffer in einem Gebäude. Am Fuchsberg wurden allein drei, in der Heimfelder Straße sechs Häuser zerstört. Britische Quellen sprechen von 234 Lancaster Bombern und sieben Bombern vom Typ Mosquito, die Harburg angriffen.

Insgesamt kamen im Zweiten Weltkrieg laut der Chronik der Polizei in Harburg 1768 Menschen ums Leben. Fünf der 53 Luftangriffe forderten über 100 Todesopfer. Allein beim schwersten Angriff, am 25. Oktober 1944 starben 623 Harburger. Rund 600 der Opfer des Bombenkrieges waren Ausländer, meistens Zwangsarbeiter, denen es verboten war die Luftschutzräume aufzusuchen. Die Zahl der Wohnungen im damaligen Ortsamtsbereich wurde zu Kriegsbeginn mit 29.980 beziffert. Bei Kriegsende waren 10.400 zerstört und weitere 5750 schwer und mittelschwer beschädigt. zv

Veröffentlicht 7. März 2015