Beachclub-Bürgerbegehren: Laut Behörde wird es nur teuer und nutzlos

141015BeachclubHarburg – Die Initiatoren des erfolgreichen Bürgerbegehrens zum Erhalt des Beachclubs am Veritaskai werden in den kommenden Tagen Post vom Bezirksamt bekommen – mit

einer Einladung für Dienstag, 11. November, 18 Uhr. Dann tagt nämlich wieder der Hauptausschuss der Bezirksversammlung, und die Freunde des beliebten Freizeittreffs sollen Gelegenheit bekommen, ihre Argumente pro Beachclub und kontra Hotel noch einmal öffentlich vorzutragen.

Zwei Wochen später muss sich schließlich die Bezirksversammlung entscheiden. Unterstützt sie die Forderung des Bürgerbegehrens oder nicht? Rechtsdezernent Dierk Trispel sprach zwar keine deutliche Empfehlung aus, er wies aber auffallend nachdrücklich auf die Folgen hin, sollte sich eine Mehrheit in der Bezirksversammlung dem Wunsch der Beachclub-Freunde verweigern. Dann würde es in Harburg zum Bürgerentscheid kommen. Und das, so Trispel, wäre durchaus aufwändig und kostspielig. Es müssten auf jeden Fall 120.000 Stimmzettel gedruckt werden. Sollten die Initiatoren dann auch noch ein Heftchen drucken lassen, in dem sie noch einmal ihre Argumente für ihre Position schildern, müsste die Bezirksversammlung eventuell auch noch ein Heftchen mit ihren Argumenten – in diesem Fall vor allem den Argumenten des Senats – drucken lassen. Auflage: 120.000 Exemplare.

Das alles nur, so Trispel, um am Ende doch wirkungslos zu bleiben. Aus seiner Sicht sei die Rechtslage völlig klar: Mit der Weisung der Senatskommission für Stadtentwicklung, den Bebauungsplan Harburg 67/Heimfeld 46 nicht zu ändern und damit auf dem aktuellen Beachclub-Gelände den Bau eines Hotels zu ermöglichen, laufen Bürgerbegehren und ein möglicher Bürgerentscheid ins Leere. Trispel: „Unsere Rechtsposition ist einvernehmlich mit dem Senat abgestimmt.“ Daran gebe es nichts zu rütteln. CDU-Fraktionschef Ralf-Dieter Fischer konnte und wollte das nicht kommentarlos hinnehmen: „Das wollen wir doch noch mal sehen.“

Unterdessen hat harburg-aktuell.de aus sicherer Quelle erfahren, dass es tatsächlich Verhandlungen mit einem Investor für das Hotel gibt. Demnach soll sich die Lorenz-Gruppe mit einem innovativen Hotelier zusammengetan haben, der nördlich der Elbe schon zwei Hotels betreibt – ein Privathotel in den Elbvororten und ein Hotel mit außergewöhnlichem Konzept in Uni-Nähe für junge Geschäftsreisende und Jugendliche, die nicht mehr in Jugendherbergen übernachten wollen. ag