Ein Krankenwagen und drei Punkte: Turbulenter Abend für FC Süderelbe

110406süderelbevshebcNeugraben - Die Schlinge im Abstiegskampf zog sich für den FC Süderelbe immer enger zu. Eine lange Durststrecke-der letzte Sieg gelang am 31.10.2010-katapultierte den Klub mitten in den Abstiegskampf. Die Angst

um den Klassenerhalt ging um, der Glaube an die eigenen Fähigkeiten bröselte nach den verlorenen Punkten wie alter Putz von den Wänden.

Am Montagabend im Nachholspiel gegen den HEBC Eimsbüttel riss die Negativserie durch einen 2:1 Erfolg. Allerdings war es ein teuer erkaufter Sieg gegen den Tabellenfünfzehnzenten. Die sowieso schon mit sieben Verletzten arg gebeutelten Neugrabener, müssen wohl erst einmal auf die Leistungsträger Lukas Wiese und Hakan Menges verzichten. Menges erlitt im Zweikampf eine Platzwunde und fuhr ins Krankenhaus. Schlimmer erwischte es in der ersten Halbzeit Wiese, der nach einem "Brutalo-Tritt" zu Boden ging. Die Nachricht des Co-Trainers Ralf Lüben, der sich um die Erstversorgung kümmerte, ließ nichts Gutes vermuten: "Lukas hat Schwindelgefühle und es kommt Blut aus seinem Ohr." Manager Matthias Nehls rief einen Krankenwagen.

Das Foul ließ die Gemüter am Kießbarg hochkochen, der verletzte Torwart Sebastian  Jobmann musste von Kameraden davon abgehalten werden, auf einen HEBC-Spieler loszugehen. Jobmann erzürnte sich vorallem an dem Verhalten des HEBC-Stürmers Adam Ismajli: "Im Hinspiel hat er in der 70. Minute rot gesehen und uns dann die ganze Zeit beschimpft und beleidigt. Lukas Wiese liegt auf dem Boden und der lacht-so was ist einfach nur unsportlich und hat mit Fussball nichts mehr zu tun." Coach Jean-Pierre Richter sah sich ebenfalls "Beleidgungen und "Pöbeleien" an der Seitenlinie ausgesetzt." Manager Matthias Nehls mochte sich daran aber nicht mehr aufreiben: "Das Wichtigste waren heute die drei Punkte."

In der 16. Minute köpfte Ömer Taskin ins lange Eck und meisselte mit dem Führungstreffer seinem Trainer ein Grinsen ins Gesicht. Kurz nach Wiederanpfiff konnte der FCS auf 2:0 erhöhen. Danach hatte Daniel Schröder mit einem Lupfer über den insgesamt starken HEBC-Keeper Wolgast, die Chance die Weichen vorzeitig auf Sieg zu stellen. Der Ball ging aber knapp drüber. Wie aus heiterem Himmel fiel dann das Anschlusstor für die Gäste.

Ein spürbarer Nackenschlag für Süderelbe, der tief sitzende Stachel über die lange Niederlagenserie wurde deutlich-es kamen kaum noch offensive Spielzüge zustande. "Da kam natürlich die Angst wieder hoch, was bei den vielen verlorenen Spielen aber auch verständlich ist", so Richter. Am Ende schaukelte der FC Süderelbe den Sieg nach Hause, ganz zur Zufriedenheit des Übungsleiters: "Der Sieg ist für die Köpfe und die Tabelle wichtig, in der Liga ist es richtig eng." In vier Tagen spielt Süderelbe dann zuhause gegen Camlica Genclik um weitere Zähler für den Klassenerhalt.

Neuigkeiten gibt es auch in Sachen Kunstrasenplatz. Der Kießbarg soll bekanntermaßen eine moderne Trainingstätte mit Kunstrasen werden, die Investitionssumme beträgt rund 500.000 Euro. Dabei hat der Verein den Behörden eine Zusage für einen Eigenanteil von 40.000 Euro gegeben. Nehls sagt: "Ich war am Montagmorgen nochmal beim Hamburger-Fussball-Verband (HFV) und habe mit den Verantwortlichen gesprochen. Ende April wird hier mit dem Umbau losgelegt." Es gibt zudem Überlegungen, das Vereinshaus noch um einen Trakt zu erweitern. (pw)