André Trepoll schreibt Hamburger CDU-Geschichte

150224TrepollHarburg –  André Trepoll ist drauf und dran Geschichte schreiben. Der 37 Jahre alte, beim Industrieverband angestellte Jurist ist drauf und dran als

erster Harburger Fraktionsvorsitzender der CDU in der Hamburger Bürgerschaft zu werden. „Ich muss noch ein paar berufliche Details klären. Der Fraktionsvorsitz wäre ein Schritt in die Berufspolitik“, sagt Trepoll. „Aber eigentlich habe ich mich entschieden.“

Am Mittwoch steht die offizielle Entscheidung an. Dann kommt die neue, nur noch aus 20 Abgeordneten bestehende Fraktion der CDU erstmals zusammen. Dabei wird zunächst nur auf den Kandidaten geeinigt. Gewählt wird der Fraktionsvorsitzende dann offiziell bei der konstituierenden Sitzung der Bürgerschaft, die am 2. März stattfindet. Trepoll wäre der 13. Fraktionsvorsitzende der CDU in der Hamburger Bürgerschaft und auch Oppositionsführer. Mit ihm wäre auch eine Richtungsänderung der CDU verbunden. Trepoll gilt als bodenständig und hatte bislang seine Schwerpunkte in den Bereich Justiz und Innere Sicherheit. Er ist einer der 18 Kandidaten, die trotz des historisch schlechten Ergebnisses von 15,9 Prozent in Hamburg über die Wahlkreisliste wieder in die Bürgerschaft einziehen konnte. In seinem Wahlkreis Süderelbe erzielte die CDU 24,1 Prozent der Stimmen. Das ist das zweitbeste Ergebnis der CDU in allen Hamburger Wahlkreisen. Trepoll selbst hatte 15.869 Personenstimmen, 37,1 Prozent mehr als bei der Bürgerschaftswahl 2011, bekommen. Die Perspektiven für ihn als Fraktionsvorsitzenden sind gut. Bei einer rot-grünen Koalition dürfte die SPD kaum noch einmal ein so herausragendes Wahlergebnis wie jetzt bekommen. Der CDU dürfte in fünf Jahren ein Stimmenzuwachs sicher sein.

Mit einer Übernahme des Fraktionsvorsitz wäre aber die Nachfolge des Kreisvorsitz in Harburg offen. Trepoll galt bislang als favorisierter Nachfolger von Ralf-Dieter Fischer, der im kommenden Jahr die Position abgeben wollte. Eine Doppelfunktion ist nach Ansicht von Fischer nicht möglich. „Angesichts der Arbeitsbelastung, die der Kreisvorsitz im Zusammenhang mit der Großen Koalition im Bezirk mit sich bringt, kann ich mir eine gleichzeitige Ausübung des Fraktionsvorsitz in der Bürgerschaft nicht vorstellen“, so Fischer, der Trepoll in der Annahme des Amtes im Hamburger Rathaus unterstützt. Fischer: „Das wäre auch eine Aufwertung des Kreisverbandes.“ zv